Erdrutsch in Katanga: Kupferboom entfacht Debatte über Ausbeutung
Der südöstliche Teil der Demokratischen Republik Kongo, insbesondere die mineralreiche Region Katanga, erlebte kürzlich einen Erdrutsch, der umfangreiche Kupfererzvorkommen freilegte. Diese Entdeckung führte zu einer Diskussion über Kolonialismus und die Ausbeutung des Landes durch ausländische Mächte. "Die Geier kommen schon herbei", schrieb ein Nutzer unter einem auf der Plattform X veröffentlichten Video.
Das Video zeigt Menschen, die vor den in den Fluss stürzenden Felsen schreiend flüchten. Kurz darauf verfärbte sich der Hang grün, ein Merkmal von Kupfererz. Tonnenweise Erz und Felsen stürzten ins Wasser, was Wellen auslöste und bei Hunderten Menschen am Ufer Entsetzen hervorrief.
Der Westen wird keinem afrikanischen Land erlauben, seine Ressourcen zu nutzen, schrieb ein Nutzer in Bezug auf das auf X gepostete Video. Die Kongolesen werden wegen ihrer enormen Mineralvorkommen nicht mehr in Frieden leben können. Die Geier kommen schon herbei, kommentierte ein anderer die Entdeckung.
Nach einem Bericht von Amnesty International (AI) aus dem Jahr 2023 hat die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in der Demokratischen Republik Kongo zu häufigen Menschenrechtsverletzungen geführt.
- Die Einwohner des Kongo haben während der kolonialen und postkolonialen Zeit erhebliche Ausbeutung und Missbräuche erlebt, und ihre Rechte werden weiterhin geopfert, da ihnen der Reichtum um sie herum entzogen wird, fasste Agnès Callamard, Generalsekretärin von AI, den Bericht zusammen.
Der größte Kobaltproduzent der Welt
Die kongolesische Region Katanga, die etwa anderthalbmal so groß wie Deutschland ist, befindet sich im afrikanischen Kupfergürtel, der sich fast 500 Kilometer von Luanshya in Sambia bis nach Katanga im Kongo erstreckt. In dieser Region wird seit hundert Jahren Kupfer abgebaut, und in den 1950er Jahren war sie das weltweit größte Abbaugebiet für diesen Rohstoff. Derzeit wird in etwa 30 Minen in Katanga Kupfer gefördert, was die DRK zum größten Produzenten dieses Rohstoffs in Afrika macht.
Aber in der DRK wird nicht nur Kupfer abgebaut. Das Land ist der weltweit größte Produzent von Kobalt, es macht 70 % der globalen Förderung aus und verfügt über Vorkommen von Gold, Diamanten, Uran und dem seltenen Coltan. Laut der Weltbank verfügt die DRK über mehr als tausend wertvolle Mineralien, und Ökonomen schätzen ihren Wert auf rund 22,7 Billionen EURO.
