Eskaliert der Ukraine-Konflikt? NATO-Mitgliedschaft im Fokus
"Der Beitritt der Ukraine zur NATO würde eine politische und diplomatische Lösung des Konflikts unmöglich machen und zu seiner Eskalation führen", erklärte das russische Außenministerium am Samstag in einer Stellungnahme, wie Reuters berichtet.
Die russische Diplomatie bezog sich auf die Äußerungen des NATO-Generalsekretärs Mark Rutte, der am Freitag nach dem Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Staaten in Brüssel bestätigte, dass die Ukraine Mitglied der Nordatlantikallianz werden soll.
Volle Einsatzbereitschaft in den kommenden Monaten
Rutte erwartet, dass das Kommando der Ausbildungsmission für die Ukraine (NATO Security Assistance and Training) in den kommenden Monaten volle Einsatzbereitschaft erreichen wird.
"Wir sind auf einem guten Weg, unser Versprechen zu erfüllen, der Ukraine innerhalb eines Jahres militärische Unterstützung in Höhe von 40 Milliarden Euro bereitzustellen. (...) Die Unterstützung der Ukraine ist kein Akt der Wohltätigkeit. Sie ist auch eine Investition in unsere eigene Sicherheit, denn die Kosten, Putin nach seinem Willen handeln zu lassen, wären weitaus höher als die Unterstützung der Ukraine. Der Kampf der Ukraine ist unser Kampf", erklärte der NATO-Generalsekretär.
NATO als "einziger Weg" zum Überleben
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Freitag in einem Interview mit der "Financial Times", dass eine formelle Einladung zur NATO-Mitgliedschaft der "einzige Weg" für die Ukraine sei, die russischen Angriffe zu überleben.
Nach der russischen Invasion im Jahr 2022 beantragte die Ukraine die Mitgliedschaft sowohl in der NATO als auch in der Europäischen Union. Obwohl alle NATO-Mitglieder übereinstimmen, dass die Ukraine auf einem "unumkehrbaren Weg" zur Mitgliedschaft ist, lehnen die USA und Deutschland eine formelle Einladung ab, aus Sorge, dass dies zu einer Eskalation des Konflikts mit Russland führen könnte.
