EU ändert Zölle: Tesla bevorzugt, BMW und VW benachteiligt
Hohe Zölle, die ursprünglich chinesische Konzerne treffen sollten, trafen auch Marken aus den USA und Europa. Die Europäische Kommission (EK) beschloss, diesen Fehler zu beheben, indem sie modifizierte Tarife einführte.
21.08.2024 12:43
Man muss zugeben, dass es in letzter Zeit nicht einfach ist, mit den Entscheidungen der EK Schritt zu halten. Vor ein paar Wochen verhängten die EU-Behörden neue, deutlich höhere Zölle auf elektrische Autos, die von China nach Europa exportiert werden. Jetzt ändern sich die Tarife wieder.
Die Entscheidung war eine Antwort auf die Aktionen chinesischer Konzerne, denen angeblich unfaire Handelspraktiken vorgeworfen werden. Das Problem ist, dass dabei auch westliche Marken, die ihre Autos in China produzieren, betroffen sind. Gemeint sind unter anderem Tesla, BMW und Volkswagen, deren Autos ebenfalls höheren Zöllen unterworfen sind.
Nach fast zwei Monaten beschloss die EK, ihren Fehler zu beheben, indem sie die Zollsätze für einige Marken und Modelle, auch für rein chinesische, auf ein akzeptableres Niveau senkte.
Leider ist in der Entscheidung schwer eine Logik zu erkennen, da der niedrigste Zollsatz nicht BMW oder Volkswagen, sondern dem amerikanischen Hersteller Tesla (9%) auferlegt wurde. Bei den deutschen Marken beträgt er hingegen 21,3%. Etwas weniger als zuvor, aber mehr als im Fall des chinesischen BYD (17%) oder Geely (19,3%), denen die Zölle ebenfalls gesenkt wurden. Nur SAIC, der Eigentümer der Marke MG, wird 36,3% zahlen.
Was bedeutet das für die Kunden und den Markt? Die Zeit wird es zeigen. Es ist jedoch nicht schwer, den Eindruck zu gewinnen, dass die EK in ihren Entscheidungen hin und her schwankt und Änderungen einführt, die wenig bewirken – sicherlich nicht für die europäischen Hersteller.