EU‑Parlament debattiert: Droht umfassendes Rauchverbot?
Das Europäische Parlament debattiert über ein Rauchverbot an öffentlichen Orten innerhalb der Europäischen Union. Die Vorschriften würden sowohl für traditionelle Zigaretten als auch für neuartige Produkte und E-Zigaretten gelten. Eine Entscheidung könnte im Dezember fallen.
28.11.2024 19:02
Der von der Europäischen Kommission im September vorgestellte Vorschlag sieht die Ausweitung rauchfreier Zonen vor.
Rauchverbot in der EU: Der Vorschlag der Europäischen Kommission
Das Verbot würde Orte betreffen, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, wie Spielplätze, Schwimmbäder oder öffentliche Verkehrshaltestellen.
Obwohl die Mehrheit der Europaabgeordneten das Verbot unterstützt, gibt es kritische Stimmen. Die "Fakt" berichtet, dass der Europaabgeordnete Peter Liese betonte, dass E-Zigaretten beim Aufgeben der Sucht helfen könnten und nicht wie traditionelle Zigaretten behandelt werden sollten.
Gegner des Verbots fürchten auch negative wirtschaftliche Auswirkungen. Sie argumentieren, dass ein Rauchverbot in Biergärten oder anderen gastronomischen Freiflächen negative Auswirkungen auf die Einnahmen dieser Branchen haben könnte.
Die Befürworter des Verbots hingegen führen Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) an, wonach in Deutschland die jährlichen Kosten im Zusammenhang mit Krankheiten und Todesfällen durch Rauchen etwa 97 Milliarden Euro betragen.
Trotz der Debatte ist die Einführung des Verbots nicht sicher. Die öffentliche Gesundheit liegt in der Verantwortung der Mitgliedstaaten, was bedeutet, dass weder Empfehlungen noch Resolutionen die EU-Mitglieder zu deren Umsetzung verpflichten.
700.000 Todesfälle jährlich durch Rauchen
Die Europäische Kommission (EK) betont, dass jedes Jahr in der EU etwa 700.000 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben, darunter viele durch Passivrauchen.