EU plant Sanktionen gegen China wegen Ukraine-Drohnenhilfe
Die Europäische Kommission hat am Mittwoch vorgeschlagen, chinesische Bürger und Firmen auf die Sanktionsliste der Europäischen Union zu setzen. Diese hatten angeblich Russland bei der Produktion von Drohnen unterstützt, die für Angriffe auf die Ukraine eingesetzt wurden. Sollten die EU-Staaten dem Vorschlag einstimmig zustimmen, würde es das erste Mal sein, dass die EU-Sanktionen China treffen.
26.11.2024 15:12
Sanktionen gegen China als Teil des 15. Sanktionspaket: Die Europäische Kommission wird das neue Paket am Mittwoch den Mitgliedstaaten vorstellen. Nach Angaben einer diplomatischen Quelle sollen mehrere chinesische Einheiten auf die EU-"schwarze Liste" gesetzt werden, da sie russischen Unternehmen beim Bau von Kampfdrohnen geholfen haben sollen. Auch ein chinesischer Staatsbürger, der eine Firma kontrolliert, die gegen EU-Beschränkungen verstoßen hat, soll sanktioniert werden.
Peking könnte die EU-Sanktionen zu spüren bekommen
Personen, die auf der EU-Sanktionsliste stehen, dürfen nicht in die EU einreisen, und ihre Vermögenswerte innerhalb der EU werden eingefroren. Die betroffenen Einheiten dürfen keine wirtschaftlichen Aktivitäten auf EU-Territorium ausüben.
Ebenfalls auf die Sanktionsliste soll eine Firma in Hongkong kommen, die russischen Militäranlagen mikroelektronische Komponenten geliefert hat, die den EU-Beschränkungen unterliegen. Diese Firma hat Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstützt.
Betroffen von den Sanktionen werden auch nordkoreanische Beamte des Verteidigungssektors sein, die für die Entscheidung Einfluss hatten, Truppen zur Unterstützung Russlands zu entsenden.
Die Europäische Kommission, die das 15. Sanktionspaket ausgearbeitet hat, legt dieses Mal besonderen Wert auf die Erweiterung der "schwarzen Liste". Die neuen Maßnahmen beinhalten keine wirtschaftlichen Sanktionen und richten sich daher nicht gegen den von Polen und den baltischen Staaten geforderten Import von russischen und belarussischen Düngemitteln.
Über die neuen Sanktionen berichtete erstmals das Polnische Radio. Sanktionen sollen auch mehr als 40 Schiffe betreffen, die russisches Öl zu überhöhten Preisen transportieren. Diese Maßnahme soll eine vorläufige Lösung für das Problem der sogenannten Schattenflotte darstellen. Im nächsten Jahr plant die EU, eine Umweltüberprüfung dieser Einheiten einzuführen, da sie häufig in der Ostsee unterwegs sind und wegen ihres schlechten Zustands eine ökologische Bedrohung darstellen.
Im Sanktionspaket sind ebenfalls russische Rüstungsindustrie enthalten. Die Sanktionen müssen einstimmig von den Mitgliedstaaten angenommen werden.