TechnikEU startet mit IRIS2 ein eigenes Satelliteninternet-Projekt

EU startet mit IRIS2 ein eigenes Satelliteninternet-Projekt

Die Europäische Kommission hat einen Vertrag mit dem Konsortium SpaceRISE unterzeichnet, um Satelliteninternet über das System IRIS2 zu liefern. Ziel ist es, die Europäische Union von externen Anbietern wie Starlink von Elon Musk unabhängig zu machen.

EU startet mit IRIS2 ein eigenes Satelliteninternet-Projekt
Bildquelle: © X
Danuta Pałęga

Das System IRIS2 (Infrastructure for Resilience, Interconnection and Security by Satellites) wird ein Netz aus 290 Kommunikationssatelliten nutzen, und der entsprechende Dienst soll bereits im nächsten Jahr verfügbar sein.

Das Konsortium SpaceRISE wird der Anbieter sein, dem Betreiber wie der französische Eutelsat, der luxemburgische SES und der spanische Hispasat angehören. Weitere Unternehmen wie Thales Alenia Space, OHB, Airbus Defence and Space, Telespazio, Deutsche Telekom, Orange, Hisdesat und Thales SIX sind ebenfalls beteiligt.

Das Projekt wurde im Jahr 2022 initiiert durch den damaligen Kommissar für den Binnenmarkt und die Verteidigungsindustrie, Thierry Breton. Der derzeitige Kommissar für Verteidigung, Andrius Kubilius, betonte die Entschlossenheit der Europäischen Union, die Position Europas im Weltraumbereich zu stärken, indem er sagte: "IRIS2 zeigt die Entschlossenheit und das Engagement der Union, die globale Position Europas im Weltraum zu stärken."

Der zwölfjährige Konzessionsvertrag soll sowohl Regierungs- als auch kommerzielle Kommunikationsdienste ermöglichen. Obwohl die Europäische Kommission die Kosten des Projekts nicht offenlegte, wurde zuvor geschätzt, dass der öffentliche Beitrag etwa 3 Milliarden Euro betragen wird, während der Rest von den an dem Projekt beteiligten Unternehmen finanziert werden soll.

IRIS2 als Chance zur Unabhängigkeit von Elon Musk

Mit IRIS2 strebt die Europäische Union an, sich von externen Anbietern von Satellitendiensten, insbesondere von Starlink, das von SpaceX entwickelt wurde, unabhängig zu machen. Auch der amerikanische Riese Amazon mit dem Projekt Kuiper sowie der britische Anbieter OneWeb konkurrieren auf diesem Markt. Zuvor hatte die Regierung des Vereinigten Königreichs, das die EU im Jahr 2020 verlassen hat, versucht, OneWeb in ein gemeinsames Projekt mit Eutelsat einzubinden.

Wie die Europäische Kommission in einer Erklärung der Polnischen Presseagentur mitteilte, stellt das System IRIS2 einen bedeutenden Schritt in Richtung Souveränität Europas und sichere Konnektivität dar, wodurch die globale Position des Kontinents im Bereich der Weltraumtechnologie gestärkt wird.

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