EU verurteilt gefälschte Wahlen in Belarus: Lukaschenka regiert weiter
Die Sprecherin der Europäischen Kommission, Anitta Hipper, kommentierte die für Sonntag geplanten Präsidentschaftswahlen in Belarus und bezeichnete sie als "vollkommenen Betrug". Sie betonte, dass man diese "Übung" nicht als Wahlen bezeichnen könne, da das Ergebnis bereits feststehe, wodurch der Wahlprozess nur einen fassadenhaften Charakter annehme.
Der selbsternannte Präsident von Belarus, Aljaksandr Lukaschenka, ist zwar einer von fünf Kandidaten, die bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag antreten. Doch angesichts zunehmender Repressionen und fehlender grundlegender demokratischer Standards wird das gesamte Wahlverfahren als unauthentisch angesehen. Lukaschenka strebt an, seine Präsidentschaft für die siebte Amtszeit in Folge zu verlängern.
Auf die Frage am Freitag, welche Maßnahmen die Europäische Kommission in Bezug auf die Wahlen in Belarus ergreifen wolle, betonte Anitta Hipper, dass die Europäische Union nicht müde werde, Druck auf das Regime in Minsk auszuüben.
Im Dezember 2024 entschied die EU, zusätzliche Sanktionen gegen Belarus zu verhängen. Diese richten sich gegen Personen, die für die Verletzung der Menschenrechte verantwortlich sind.
„Wir sind uns nach wie vor der Lage aller zu Unrecht inhaftierten politischen Gefangenen bewusst. Wir fordern die Behörden in Minsk auf, diese willkürlichen Inhaftierten freizulassen und die anhaltenden Repressionen zu beenden“, sagte Hipper. Sie fügte hinzu, dass die EU die Zivilgesellschaft in Belarus finanziell unterstützt hat, indem sie bisher 170 Millionen Euro bereitgestellt hat.
Gleichzeitig berichtete Radio Swaboda über die Freilassung von acht politischen Gefangenen gemäß einem Dekret von Lukaschenka sowie von sieben wegen Drogendelikten Verurteilten. Experten zufolge könnten solche Schritte des Regimes ein Versuch sein, positive Signale in Richtung Westen zu senden, um zumindest teilweise eine Legitimierung und Normalisierung der Beziehungen wiederherzustellen.
Am Dienstag verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, in der es die Kommission und die Mitgliedstaaten aufforderte, den Druck auf das Regime in Minsk durch weitere Sanktionen zu erhöhen.