EU warnt: Handelskrieg mit den USA macht China zum lachenden Dritten
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte am Donnerstag in Brüssel, einen Handelskrieg halte sie für nachteilig für alle Seiten. "Wenn die Europäische Union den Weg eines Handelskriegs mit den USA einschlägt, werden letztendlich die Chinesen die lachenden Dritten sein", so Kallas.
Kallas bezog sich dabei auf die Drohungen der USA, Zölle in Höhe von 20 Prozent für EU-Produkte zu erheben.
„In einem Handelskrieg gibt es keine Gewinner. Sowohl die Europäer als auch die Amerikaner würden darunter leiden“, sagte Kallas. Die Diplomatin fügte hinzu, dass im Falle eines Handelskriegs zwischen der EU und den USA die Chinesen am meisten davon profitieren würden.
„Die EU und die USA sollten zusammenhalten“, erklärte Kallas, die an der Sitzung der EU-Führungskräfte teilnehmen wird. Die Politiker werden über die Unterstützung der Ukraine und die Beziehungen zu den USA nach einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus diskutieren.
Frieden in der Ukraine?
Zur Unterstützung der Ukraine sagte die EU-Außenbeauftragte, dass jeglicher Druck, die Friedensgespräche mit Russland zu beschleunigen, Kiew schaden könnte. Sie fügte hinzu, dass die EU in dieser Frage geschlossen auftreten müsse, da ihre Handlungen von weltweiten Partnern genau beobachtet werden.
Kallas betonte, dass die EU ihre eigene Stärke nicht unterschätzen solle, da die jüngsten Ereignisse in Syrien gezeigt haben, dass Russland nicht unbesiegbar ist. Das von Rebellen gestürzte Regime von Baschar al-Assad wurde von Moskau unterstützt. Die Estin warnte jedoch davor, dass die EU Einigkeit benötigt, da Länder wie Russland, Iran, Nordkorea und China sich zusammenschließen könnten, um die aktuelle Weltordnung zu destabilisieren.
Auf die Fragen der Journalisten bezüglich Georgiens gab Kallas zu, dass es bei der letzten Sitzung der EU-Außenminister, die am Montag in Brüssel stattfand, nicht gelungen sei, Sanktionen gegen die georgische Regierung aufgrund der Unterdrückung der Opposition und friedlicher Demonstranten zu vereinbaren. Die Politikerin fügte hinzu, dass sie mit den EU-Führungskräften sprechen wolle, welche Schritte die EU gegenüber den Behörden dieses Landes unternehmen sollte.