NachrichtenEuropa als Schlüssel: Ukrainische Unabhängigkeit ohne US-Hilfe?

Europa als Schlüssel: Ukrainische Unabhängigkeit ohne US‑Hilfe?

Der ehemalige ukrainische Verteidigungsminister Andrij Zagorodniuk betont in "Foreign Affairs", dass die Ukraine ohne Hilfe der USA überleben kann. Allerdings hängt dies davon ab, dass Europa seine Unterstützung aufrechterhält.

Krieg in der Ukraine. Welche Chancen haben die Ukrainer ohne Unterstützung der USA?
Krieg in der Ukraine. Welche Chancen haben die Ukrainer ohne Unterstützung der USA?
Bildquelle: © Getty Images | 2025 Anadolu
Anna Wajs-Wiejacka

Andrij Zagorodniuk äußerte in einem Artikel, der in "Foreign Affairs" veröffentlicht wurde, seine Überzeugung, dass die Ukraine ohne militärische Hilfe der Vereinigten Staaten überleben kann, vorausgesetzt, Europa bleibt engagiert. Zagorodniuk betont, dass selbst wenn die USA ihre Hilfe einstellen, die Ukraine nicht fallen wird und Russland seine wichtigsten Ziele nicht erreichen wird.

Putin könnte einige taktische Erfolge erzielen, aber er wird seine Hauptziele nicht erreichen. Eine US-Regierung, die sich in einer Weise mit Russland verbündet, die aktiv den Kampf der Ukraine untergräbt, wäre ein wirklich schockierendes Ereignis. Es würde das Vertrauen in die Vereinigten Staaten untergraben und die westliche Allianz unwiderruflich spalten – zitiert die polnische Nachrichtenagentur die Worte Zagorodniuks.

Zagorodniuk betont, dass die Aufrechterhaltung starker Unterstützung aus Europa entscheidend für die Ukraine ist. So könnte die Ukraine ihre Abhängigkeit von der Infanterie verringern und moderne Verteidigungsfähigkeiten entwickeln. Der Einsatz von Technologien, wie der "Drohnen-Linie", könnte effektiv verhindern, dass russische Streitkräfte die Frontlinie erreichen.

Der ehemalige Minister stellt fest, dass Russland trotz seiner Ressourcen seine gesetzten Ziele nach drei Jahren Krieg nicht erreicht hat. Die Ukraine bleibt trotz ständiger Angriffe auf die Infrastruktur widerstandsfähig und in der Lage, bedeutende Fortschritte Russlands zu verhindern.

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Strategie gegenüber Russland

Zagorodniuk schlägt vor, dass der einzige Weg, Russland zu Verhandlungen zu bewegen, darin besteht, ihm die ernsthaften Konsequenzen eines fortgesetzten Krieges deutlich zu machen. Washington könnte die Sanktionen verschärfen und Druck auf die russische Wirtschaft ausüben. Zagorodniuk weist darauf hin, dass eine Reihe territorialer Verluste Putin dazu zwingen könnte, seine Strategie zu überdenken. Schon ein kleiner territorialer Gewinn der Ukraine könnte im Kreml die Angst vor weiteren Verlusten auslösen.

Die Ukraine verliert den Krieg heute nicht und wird ihn auch in Zukunft nicht verlieren, trotz der Größe Russlands und seiner erheblichen Ressourcenüberlegenheit, betont der ehemalige ukrainische Minister.

Zagorodniuk kommt zu dem Schluss, dass selbst ein teilweiser Misserfolg Russlands für Putin eine schreckliche Perspektive wäre, was Moskau zur Deeskalation und zur Suche nach Wegen zur Schadensminimierung veranlassen könnte. Zagorodniuks Artikel in "Foreign Affairs" zeigt, dass die Ukraine trotz aller Schwierigkeiten bereit für Herausforderungen ist und mit der Unterstützung Europas Überlebenschancen hat.

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