Europa droht Gasknappheit: Preise steigen, LNG‑Import nötig
Europa kämpft mit einem Gasmangel. Die Speicher sind nur zu 59 Prozent gefüllt, was den Kauf von 100 Ladungen Flüssigerdgas (LNG) erforderlich macht. Die Gaspreise steigen, und die Situation wirkt sich auf die Industrie aus.
Der europäische Betreiber Gas Infrastructure Europe warnt vor den niedrigen Gasreserven. Die Speicher sind zu 59 Prozent gefüllt, was deutlich weniger ist als in den Vorjahren. Wie WNP berichtet, könnten die Reserven bis Ende März auf 30-35 Prozent sinken.
Ein kälterer Winter und ungünstige Wetterbedingungen führen zu einem höheren Gasverbrauch. Infolgedessen haben die Preise an der TTF-Börse die Marke von 50 Euro pro MWh überschritten. Dies ist das zweite Mal innerhalb eines Jahres. Der Preisanstieg trifft besonders gasintensive Branchen wie die Düngemittelindustrie.
Um die Engpässe zu beheben, muss Europa 100 bis 120 LNG-Ladungen kaufen. Der Import aus Russland steigt, aber es gibt auch Möglichkeiten, die Lieferungen aus den USA zu erhöhen. Die Lage auf dem Gasmarkt ist dynamisch und erfordert schnelles Handeln.
Einkäufe in den USA als Strategie gegen Trump
Wie wir auf money.pl berichteten, ist amerikanisches Gas eine Karte, die die Vorsitzende der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, geschickt ausspielt. Einerseits stellt es eine Alternative zu den russischen maritimen Lieferungen und dem Pipeline-Transit durch die Ukraine dar, andererseits könnte es ein Schlüssel sein, um die Zollpolitik von Donald Trump zu entschärfen.
Die EU hat bereits signalisiert, dass sie bereit ist, mehr amerikanisches Gas zu kaufen. Im Jahr 2024 machten LNG-Lieferungen ungefähr 37 Prozent der Gaslieferungen an die EU aus, vor allem aus den USA. Diese waren bedeutender als die Förderung in der Nordsee und auf dem norwegischen Kontinentalschelf (31 Prozent).