Europa plant Friedensmission in der Ukraine: Geheimoperation formiert sich
Eine Gruppe europäischer Staaten arbeitet an einer Strategie zur Entsendung von Streitkräften in die Ukraine nach Beendigung des Krieges mit Russland, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Diese Maßnahmen sollen die Sicherheit in der Nachkriegszeit gewährleisten und die Umsetzung eines zukünftigen Friedensabkommens überwachen.
Großbritannien und Frankreich leiten die Arbeiten am Plan zur Sicherung der Nachkriegsukraine. Die Details des Projekts bleiben jedoch geheim, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin keinen strategischen Vorteil in möglichen Friedensverhandlungen zu verschaffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Sicherheitsgarantien für sein Land während der Stabilisierungsphase. Die beste Lösung wäre eine NATO-Mitgliedschaft, doch die Vereinigten Staaten haben diese Möglichkeit derzeit ausgeschlossen.
Europäische Konsultationen über Friedenskräfte
Die Angelegenheit geriet erstmals im Dezember 2024 in die Schlagzeilen, als ein Treffen europäischer Führer mit Präsident Selenskyj in Brüssel stattfand. Vertreter aus Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und Polen sowie hochrangige EU-Beamte nahmen an den Gesprächen teil.
Die Idee, Truppen in die Nachkriegsukraine zu entsenden, wurde ursprünglich von Präsident Emmanuel Macron Anfang 2024 vorgeschlagen. Anfangs stieß der Vorschlag auf Kritik, insbesondere aus Deutschland und Polen, fand jedoch mit der Zeit breitere Unterstützung.
Die Umsetzung des Plans stößt auf eine Reihe von rechtlichen und politischen Hindernissen. Italien hat verfassungsrechtliche Beschränkungen für den Einsatz von Streitkräften, die Niederlande und Deutschland benötigen die Zustimmung des Parlaments, und Polen ist aufgrund historischer Gegebenheiten vorsichtig.
Operative Herausforderungen und die Haltung der USA
Experten betonen, dass die europäischen Streitkräfte zahlreich und gut ausgestattet sein müssen und sich nicht auf traditionelle UN-Friedensmissionen vom Typ "Blaue Helme" beschränken können. Es ist notwendig, Luftunterstützung, Raketenabwehr und Anti-Drohnen-Systeme bereitzustellen.
Selenskyj fordert die Aufstellung eines Kontingents von 100.000 bis 150.000 Soldaten. Medien spekulieren über eine Größe von 30.000 bis 40.000 Kräften. Keine dieser Zahlen wurde offiziell von Diplomaten bestätigt.
Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth klärte die Bedingungen für die amerikanische Unterstützung der Mission. Er betonte, dass die Operation nicht unter der Flagge der NATO durchgeführt werden könne und amerikanische Soldaten nicht direkt in die Mission eingebunden sein werden. Der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha betonte jedoch, dass effektive Sicherheitsgarantien ohne die Beteiligung der USA nicht möglich seien.