NachrichtenEuropa und USA: Krisensitzung in München enthüllt Spannungen

Europa und USA: Krisensitzung in München enthüllt Spannungen

Die Beziehungen zwischen Europa und den USA treten in eine neue Phase ein, in der Europa nicht mehr auf die bedingungslose Unterstützung Washingtons zählen kann. Am Sonntag endete die Münchner Sicherheitskonferenz. Laut "The New York Times" zeigte sie, dass die Beziehungen zwischen Europa und den USA in einer tiefen Krise stecken.

Der US-amerikanische Vizepräsident J.D. auf der Konferenz in München.
Der US-amerikanische Vizepräsident J.D. auf der Konferenz in München.
Bildquelle: © Getty Images | Bloomberg

Der US-Vizepräsident J.D. Vance betonte in München, dass Europa nicht auf kompromisslose Unterstützung Washingtons zählen kann, erinnert die "The New York Times".

Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, hob hervor, dass die Trump-Administration nicht will, dass europäische Führer direkt an den Verhandlungen mit Russland teilnehmen.

Norbert Röttgen von der CDU erklärte, dass Europa die sich verändernde Welt verstehen müsse. Seiner Meinung nach waren die Reden von Vance und Kellogg antagonisierend und zeigten, dass das traditionelle Verständnis der Beziehungen zwischen Europa und den USA nicht mehr aktuell ist.

Im Kontext der bevorstehenden Parlamentswahlen in Deutschland gewinnen Röttgens Worte besondere Bedeutung. Der US-Vizepräsident traf sich in München mit der Vorsitzenden der rechtsextremen AfD, Alice Weidel, was Kontroversen auslöste.

Änderung des US-Ansatzes gegenüber der Ukraine

Die Aktionen der Trump-Administration deuten auf einen Kurswechsel Washingtons in der für Europa entscheidenden Frage der Ukraine hin. Der US-Präsident sprach mit Putin, ohne sich mit den europäischen Verbündeten abzustimmen, was Befürchtungen weckt, dass Europa in den Verhandlungen zum Spielball werden könnte.

"The New York Times" weist auch darauf hin, dass die russische Erzählung, wonach westliche Einmischung der Grund für den Überfall auf die Ukraine war, in Washington Anklang findet. Ein Beweis dafür ist die Nominierung von Tulsi Gabbard zur Direktorin des Nationalen Geheimdienstes, die die Erzählung des Kremls wiederholte.

Europa schließt die Reihen

Die Ukraine hat klar erklärt, dass sie sich auf keine Abmachung einlassen wird, die hinter ihrem Rücken getroffen wird. Kiew lehnte das US-Angebot zur Aufteilung von mineralischen Ressourcen im Austausch für Sicherheitsgarantien ab.

Nach der Münchner Sicherheitskonferenz lud der französische Präsident Emmanuel Macron europäische Führer nach Paris ein, um die Situation in der Ukraine und die Sicherheit Europas zu erörtern.

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