Euseignes Pyramiden: älter als Gizeh, geologisches Wunder

Die Pyramiden von Euseigne, gelegen im Val d'Hérens in den Schweizer Alpen, sind außergewöhnliche geologische Formationen, die durch natürliche Erosionsprozesse entstanden sind. Diese beeindruckenden Strukturen erreichen eine Höhe von 10 bis 15 Metern und wurden gegen Ende der letzten Eiszeit, etwa vor 80.000 bis 10.000 Jahren, geformt. Sie sind somit älter als die Pyramiden in Ägypten.

Laut dem Portal IFL Science begann der Entstehungsprozess dieser Formationen mit dem Rückzug der Gletscher. Die Gletscher hinterließen große Mengen an weichem Material, bekannt als Moräne, in dem härtere Felsbrocken eingebettet waren. Im Laufe der Zeit wurden diese weichen Ablagerungen durch Regen und Schmelzwasser weggeschwemmt, und die harten Felsbrocken wurden freigelegt, die die Säulen vor weiterer Erosion schützen.

1983 wurden die Pyramiden von Euseigne in das Schweizerische Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen. Diese Auszeichnung unterstreicht ihre Einzigartigkeit und Bedeutung als Symbol der Vergänglichkeit, da diese Strukturen weiterhin erodieren werden, bis sie schließlich verschwinden.

Solche geologischen Formationen, die im Englischen als Hoodoo, Tent Rock oder Fairy Chimney bekannt sind, kommen in verschiedenen Teilen der Welt vor, wo spezifische geologische Bedingungen eine Kombination aus harten und weicheren Gesteinsschichten schaffen. Beispiele dafür findet man im Bryce Canyon Nationalpark in Utah sowie in Kappadokien in der Türkei.

Die Pyramiden von Euseigne sind nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des geologischen Erbes, der Forscher und Touristen aus der ganzen Welt anzieht. Dank einer Bergstraße, die durch diese Formationen führt, kann man sie aus nächster Nähe bewundern, was sie noch faszinierender macht.