Explosionen im Gebiet Brjansk: Ukrainischer Raketenangriff vermutet
Im Gebiet Brjansk kam es zu einer Reihe starker Explosionen, die auf den Einsatz mächtiger Waffen wie beispielsweise ballistischer Raketen vom Typ MGM-140 ATACMS hindeuten. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Waffe im Brjansker Gebiet eingesetzt wurde. Hier ist, was die Ukrainer möglicherweise anvisiert haben könnten.
Auf russischen Kanälen bei Telegram erscheinen viele Informationen über starke Explosionen im Gebiet Brjansk. Außerdem tauchen erste Aufnahmen auf, die auf den Einsatz von Waffen mit hoher Schlagkraft durch die Ukrainer hinweisen. Im ukrainischen Arsenal könnten das Marschflugkörper Storm Shadow oder ballistische Raketen vom Typ MGM-140 ATACMS sein.
Es sei darauf hingewiesen, dass das Gebiet Brjansk bereits im November 2024 mit ATACMS beschossen wurde. Einige Analysten, die sich auf die geolokalisierten Punkte der im Netz auftauchenden Aufnahmen beziehen, vermuten, dass das Ziel des Angriffs das nahe gelegene 120. GRAU-Arsenal gewesen sein könnte.
Eine andere Möglichkeit sind die chemischen Werke in Brjansk, die anlässlich des 50. Jahrestags der UdSSR im Dorf Selco benannt wurden und sich unter anderem mit der Herstellung von Raketentreibstoff beschäftigen. In jedem Fall muss auf das Erscheinen von Satellitenbildern der Region oder der betroffenen Objekte gewartet werden, um eine endgültige Bestätigung zu erhalten.
MGM-140 ATACMS – Alte Technologie aus den USA als Albtraum der Russen
Die Ukraine nutzt erfolgreich die amerikanischen ballistischen Raketen vom Typ MGM-140 ATACMS, die in den 1990er Jahren entwickelt wurden. Bisher verwendeten die Ukrainer hauptsächlich die Raketen M39, die sich durch eine Reichweite von 165 Kilometern und den Inhalt von 950 M74-APAM-Bomblets auszeichnen. Diese Raketen nutzten sie unter anderem, um Batterien der Systeme S-300/400 oder Truppenübungsplätze anzugreifen, wobei Ziele im Gebiet Brjansk in ihrer Reichweite liegen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Ukrainer kürzlich die Versionen M39A1 erhalten haben, die eine Distanz von bis zu 300 Kilometern überwinden können und zusätzlich mit Satellitennavigation zur Ergänzung der Trägheitsnavigation ausgestattet sind. Alternativ könnten es Modelle aus der Serie M48, M57 oder M57E1 gewesen sein, die mit einem schweren Gefechtskopf WAU-23/B ausgestattet sind, der etwa 200 Kilogramm wiegt und sie besser für die Zerstörung befestigter Objekte geeignet macht.
Der Vorteil der ATACMS-Raketen liegt in ihrer Fähigkeit, Geschwindigkeiten von bis zu Mach 3, also 3.700 Kilometer pro Stunde, zu erreichen. Diese hohe Geschwindigkeit in Verbindung mit der kurzen Distanz erschwert es selbst den neuesten russischen Antiballistiksystemen wie dem S-400-Triumf, sie abzufangen.