Flutkatastrophe in Spanien: 64 Tote und massive Zerstörung
Mindestens 64 Menschen sind durch heftige Überschwemmungen ums Leben gekommen, die am Dienstag den Süden und Osten Spaniens heimsuchten. Diese Informationen stammen von lokalen Behörden und Medienberichten.
30.10.2024 15:37
Stürme, die durch eine Kaltfront verursacht wurden und sich über die südlichen und östlichen Gebiete Spaniens bewegten, richteten große Schäden an und verwandelten die Straßen der Städte in reißende Flüsse, vor allem in den Provinzen Valencia, Albacete und Málaga.
In Valencia kam der öffentliche Verkehr zum Erliegen. Zugverbindungen und Busse wurden gestrichen, die Metro funktionierte nicht mehr, und Flüge wurden umgeleitet oder abgesagt. In Álora, in der Provinz Málaga, wurde den Bewohnern das Trinkwasser entzogen, nachdem der über die Ufer getretene Fluss Guadalhorce das Wassernetz beschädigt hatte.
Das Unternehmen Iberdrola berichtete, dass etwa 150.000 ihrer Kunden in der Provinz Valencia ohne Strom waren. An vielen Tankstellen wurden erhebliche Schäden verzeichnet. Landwirte in Andalusien, Kastilien-La Mancha und Valencia erwarten enorme Ernteverluste, die in die Millionen Euro gehen könnten.
Ganz Spanien weint mit euch, sagte am Mittwoch Premierminister Pedro Sánchez, der nach seiner Rückkehr aus Indien sofort die Leitung des Regierungskrisenkomitees übernahm. Der Politiker versprach, den Betroffenen "alle notwendigen Mittel so lange wie nötig bereitzustellen".
Unterstützung für die vom Unwetter betroffenen Regionen bieten auch andere spanische autonome Gemeinschaften, darunter Aragonien, Galicien und Kantabrien. Diese Unterstützung umfasst u. a. Hubschrauber, Drohnen, Feuerwehrfahrzeuge, Pumpen und Personal.
Auch Deutschland und die Vorsitzende der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, haben Hilfe zugesagt, unter anderem durch die Aktivierung des Satellitensystems Copernicus, um bei der Koordinierung der Rettungsmaßnahmen zu helfen. Zuvor hatte auch die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, ihre Bereitschaft zur Hilfe signalisiert.
Der spanische König Felipe VI. drückte den Familien der Opfer sein Beileid aus und betonte, dass er zusammen mit der Königin alle von der Tragödie Betroffenen unterstützt. Solidarität mit den Opfern zeigten auch Sportkreise, u. a. Vinícius Júnior von Real Madrid sowie lokale Fußballvereine aus Valencia.
Überschwemmungen in Spanien: Stürme sollen bis Donnerstag anhalten
An der Rettungsaktion sind über 1.000 Soldaten beteiligt, und zusätzliche Einheiten wurden nach Letur in Albacete geschickt, wo eines der beiden Opfer der Überschwemmung in der Region Kastilien-La Mancha gefunden wurde.
Meteorologische Dienste prognostizieren, dass die Stürme bis Donnerstag andauern werden. Die Warnungen am Mittwoch umfassten den Nordosten des Landes, einschließlich Kataloniens, wo eine rote Warnung ausgesprochen wurde, sowie Aragonien, wo Überschwemmungen begonnen haben.