Frankreich bittet Indien um Stopp von Su‑30-Exporten nach Russland
Frankreich hat Indien offiziell darum gebeten, den Export von Komponenten für den Su-30SM zu stoppen, die über Kasachstan nach Russland gelangen. Auf diese Weise werden westliche Sanktionen umgangen, die eigentlich Russland daran hindern sollen, fortschrittliche Militärausrüstung zu produzieren und im Dienst zu halten.
Laut dem ukrainischen Dienst Militarnyj ist dies das Ergebnis einer Untersuchung der Gruppe InformNapalm. Dabei wurde festgestellt, dass Unternehmen aus Kasachstan an der Reparatur und Wartung russischer Su-30SM-Flugzeuge beteiligt sind, unter anderem durch die Verwendung von Komponenten der französischen Unternehmen Thales und Safran.
Produktion russischer Su-30SM trotz Sanktionen
Vertreter beider Unternehmen versicherten den Medien, dass sie ihre Ausrüstung nicht nach Kasachstan exportieren. Daher begann eine erneute Überprüfung der Angelegenheit, wobei sich herausstellte, dass Indien eine entscheidende Rolle spielt. Aus diesem Land sollen Unternehmen aus Kasachstan französische Komponenten beziehen, die für die russischen Su-30SM erforderlich sind.
Indien ist der größte Nutzer solcher Flugzeuge (es besitzt über 250 Exemplare des Su-30MKI) und hat umfangreiche Erfahrung in der Wartung von Maschinen russischer Herkunft. Außerdem sind viele indische Firmen zu großen Akteuren auf dem Weltmarkt geworden, einige von ihnen sind wichtige Lieferanten von Komponenten für Flugzeuge der Su-30-Familie. Die Behörden in Delhi erhielten von der französischen Regierung eine offizielle Anfrage, den Export von Ersatzteilen (einschließlich Multifunktionsanzeigen, Navigationssystemen, HUD-Anzeigen) in Länder zu blockieren, die sie später nach Russland liefern könnten.
Indien hat auf die französische Anfrage bisher nicht reagiert. Delhi versucht schon seit Langem, eine Politik zu verfolgen, die gute Beziehungen sowohl zu Russland als auch zum Westen verbindet. Das Land stützte seine Armee über viele Jahre auf sowjetische/russische Ausrüstung, schließt jedoch mittlerweile auch Rüstungsverträge mit NATO-Staaten ab, unter anderem mit Frankreich bei Gelegenheiten wie dem Dassault Rafale M.
Das modernste Kampfflugzeug Russlands
Der Su-30SM ist das modernste Kampfflugzeug Russlands. Es zeichnet sich durch eine Reichweite von etwa 3000 km und die Fähigkeit, in Höhen von bis zu 17.500 m zu operieren, aus. Die fast 22 m lange Maschine ist darauf ausgelegt, Ziele in der Luft, am Boden und im See zu zerstören. Sie verfügt über eine Standardflugzeugkanone sowie 12 Pylonen für zusätzliche Bewaffnung, die bis zu 8 t wiegen können. Der Su-30SM kann unter anderem R-73-, S-8- oder Ch-25-Raketen sowie gelenkte Bomben tragen.