Frankreichs neuer Wirtschaftsminister: Keine Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen geplant
Der neue französische Wirtschaftsminister Antoine Armand sagte in seinem ersten Interview, dass Steuererhöhungen die wirtschaftlichen Probleme des Landes nicht lösen werden. Stattdessen, so Armand, müssten öffentliche Ausgaben reduziert und die Mittelschicht unterstützt werden.
22.09.2024 16:23
Antoine Armand, der neu ernannte Wirtschaftsminister von Frankreich, hob in seinem ersten Presseinterview hervor, dass eine Steuererhöhung "keine Lösung" sei und forderte eine Reduzierung der öffentlichen Ausgaben. Darüber hinaus betonte er, dass die Unterstützung der Mittelschicht von entscheidender Bedeutung sei.
Auf die Frage nach der Strategie zur Reduzierung des Haushalts um 20 Milliarden Euro wies Armand auf die Notwendigkeit hin, "die öffentlichen Ausgaben zu senken und effizienter zu gestalten". "Wenn die Lösung eine Steuererhöhung wäre, wäre Frankreich längst die größte Weltmacht", sagte Armand im Interview mit dem "Journal du Dimanche".
Steuerpolitik-Ausrichtung
Der neue Wirtschaftsminister betonte auch, dass Entscheidungen zur Steuerpolitik vom Premierminister Michel Barnier zusammen mit dem Haushaltsminister getroffen werden. Auf die Frage nach der Steuerbelastung für die Mittelschicht antwortete Armand, dass diese Gruppe unterstützt werden sollte. Der neu ernannte Haushaltsminister Laurent Saint-Martin wird direkt dem Premierminister unterstellt sein, was zeigt, dass Haushaltsfragen für den Regierungschef "Priorität" haben.
Der 33-jährige Armand, ein Politiker der Präsidentschaftspartei Renaissance, übernahm das Amt des Wirtschaftsministers in einer schwierigen Zeit. Frankreich steht aufgrund eines übermäßigen Haushaltsdefizits, das im vergangenen Jahr 5,5 % des BIP betrug, unter Beobachtung der Europäischen Kommission. Die Staatsverschuldung des Landes erreichte Ende März 111 % des BIP.