Gefährliche Fracht auf der Suche nach Hafen: Frachter Ruby bleibt auf See
Der beschädigte Frachter Ruby, der mit Russland in Verbindung steht und 20.000 Tonnen Ammoniumnitrat transportiert, fuhr am Wochenende nicht ins Baltische Meer ein. Der Reeder weiterhin nach einem Hafen sucht, in dem die gefährliche Ladung sicher entladen werden kann.
22.09.2024 18:53
Aus den Informationen von Marinetraffic.com geht hervor, dass sich die MV Ruby am Sonntagnachmittag in internationalen Gewässern in der Skagerrak-Straße zwischen Norwegen und Dänemark befand.
Erfordernis der maritimen Lotsenunterstützung durch die dänische Schifffahrtsbehörde
Die dänische Schifffahrtsbehörde ordnete an, dass der Kapitän einen Seelotsen bestellen musste, der dem Schiff beim Durchqueren der flachen und engen dänischen Meerengen helfen sollte. Am Freitag wurde ein Antrag auf solche Unterstützung gestellt. Letztlich wurde diese Route jedoch verworfen. "Der Grund für die Änderung ist die Notwendigkeit, einen Ort zu finden, an dem das Schiff von der gefährlichen Fracht entleert werden kann", betonten die Beamten der dänischen Schifffahrtsbehörde in einer E-Mail an den Fernsehsender TV2.
Rätselhaftes Schiff kam nicht in den Hafen
Wie die schwedische Zeitung "Göteborgs-Posten" berichtete, verweigerte unter anderem der Hafen von Göteborg wegen Sicherheitsbedenken die Aufnahme des Schiffes. Zuvor hatten die Behörden Litauens die Erlaubnis zum Einlaufen des Schiffs mit explosivem Material abgelehnt.
Berichten zufolge wird das Schiff Ruby von einer Firma aus dem Libanon betrieben, die von Syrern geführt wird, und transportiert Ladungen aus Russland. Das Schiff ist in Malta registriert.
Probleme auf der Route nach Las Palmas
Die Ruby nahm eine Reise nach Las Palmas auf Mallorca auf und verließ den russischen Hafen Kandalakscha. Noch im Gebiet Murmansk lief das Schiff auf Grund. Trotz dieser Schäden legte das Schiff eine Distanz von 1.600 km zurück und erreichte Tromsø in Nordnorwegen, wo die Aufnahme verweigert wurde. Inspektionen zeigten sechs Mängel, darunter Risse im Rumpf und Schäden an Schraube und Ruder. Es wurden auch Unregelmäßigkeiten bei den Navigationslizenzen der Besatzung festgestellt. Das Schiff muss mit der Hilfe eines Schleppers betrieben werden.