Gefangenenaustausch: Israelische Soldatinnen frei, Kontroversen wachsen
Vier israelische Soldatinnen, die im Oktober 2023 von der Hamas entführt wurden, sind nach ihrer Freilassung aus der Gefangenschaft nach Israel zurückgekehrt. Im Gegenzug wird Israel 200 palästinensische Gefangene freilassen. Es gab jedoch Kontroversen.
Die Soldatinnen, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas entführt worden waren, sind nun wieder in Israel. Israel hat im Gegenzug für ihre Freilassung zugestimmt, 200 palästinensische Gefangene freizulassen. Dies ist bereits der zweite Austausch im Rahmen des Waffenstillstands im Gazastreifen, der seit dem 19. Januar in Kraft ist.
Gefangenenaustausch im Gazastreifen
Karina Ariew, Daniella Gilboa, Naama Lewi und Liri Albag, alle im Alter von 19 bis 20 Jahren, wurden von einer Militärbasis in Nahal Oz an der Grenze zum Gazastreifen entführt. Nach 477 Tagen Gefangenschaft wurden sie Vertretern des Roten Kreuzes in der Stadt Gaza übergeben. Im Gegenzug wird Israel 200 palästinensische Gefangene freilassen, von denen 70 abgeschoben werden.
Seit dem 19. Januar gilt ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. In der ersten Phase des Waffenstillstands, die 42 Tage dauert, ist der Austausch von 33 Geiseln der Hamas gegen etwa 1900 Palästinenser geplant. Vor sechs Tagen wurden drei Geiseln gegen 90 palästinensische Gefangene freigelassen.
Kontroversen um den Austausch
Der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Konteradmiral Daniel Hagari, teilte mit, dass die Hamas die Vereinbarungen über die Reihenfolge des Gefangenenaustauschs gebrochen habe. Trotzdem entschied Premierminister Benjamin Netanjahu, dass der Austausch durchgeführt wird, da der Vertragsbruch nicht schwerwiegend genug war, um die Vereinbarung zu kündigen.
Schwierige Lage im Gazastreifen
Während des Angriffs am 7. Oktober 2023 entführte die Hamas 251 Personen, von denen 87 noch immer in Gefangenschaft sind. Infolge der Handlungen palästinensischer Gruppen kamen etwa 1200 Menschen ums Leben. Der nach dem Angriff ausgebrochene Krieg forderte über 47.000 palästinensische Opfer, wie das Gesundheitsministerium des Gazastreifens berichtet.
Zukunft des Waffenstillstands
Beobachter weisen darauf hin, dass der derzeitige Waffenstillstand möglicherweise nicht von Dauer ist, da die Bedingungen für einen dauerhaften Waffenstillstand noch nicht festgelegt sind. Es besteht das Risiko, dass die Kämpfe wieder aufflammen könnten, wenn keine Einigung zwischen den Konfliktparteien erzielt wird.