Gefrorenes Brot: Gesunder Genuss für Diabetiker durch Retrogradation
Das Einfrieren von Lebensmitteln ist eine bewährte Methode, um die Haltbarkeit vieler Produkte zu verlängern. Von frischem Gemüse und Obst bis hin zu Fertiggerichten – fast alles, was wir in den nächsten Tagen nicht verzehren können, landet in unseren heimischen Gefrierschränken. Auch Brot wird häufig bei Minusgraden gelagert. Wissenschaftler des "European Journal of Clinical Nutrition" haben sich intensiv mit der Zusammensetzung von gefrorenem Brot und dessen Auswirkungen auf den Körper befasst.
Viele Menschen frieren Brot aus praktischen Gründen ein, um stets ein „frisches“, besser gesagt aufgetautes, Brot zur Verfügung zu haben. Nur wenige denken dabei an dessen Zusammensetzung, Nährwert und die Wirkung auf das Verdauungssystem. Doch tatsächlich hat das Einfrieren von Brot spezifische Konsequenzen, die erheblichen Einfluss auf die Gesundheit haben können. Besonders wichtig ist dieses Thema für Menschen mit Typ-2-Diabetes.
Wie verändert sich die Zusammensetzung von Brot beim Einfrieren?
Der Hauptbestandteil von Weißbrot ist Stärke, eine Form von Kohlenhydraten, also von Zucker. Im Weizenbrot macht diese etwa 80 % aus, weshalb wir nach dem Genuss eines Sandwichs aus solchem Brot oft einen plötzlichen Energieschub spüren. Genau dieser schnelle Anstieg des Blutzuckerspiegels ist jedoch für Menschen mit Diabetes nicht ideal. Hier kann das Einfrieren von Brot von Nutzen sein.
Durch das Einfrieren erfährt die Stärke im Brot eine Retrogradation, wodurch sich ihre Struktur verändert. Sie wandelt sich in sogenannte resistente Stärke, die weniger leicht von den Darmbakterien abgebaut werden kann. Das bedeutet, dass sie nicht so leicht vom Körper aufgenommen werden kann. Unverdaute Stärke gelangt in den Dickdarm, wo sie erst von Bakterien abgebaut wird, wobei Butyrat entsteht, eine Fettsäure mit positiven Auswirkungen auf das Verdauungssystem.
Brot mit niedrigem glykämischen Index
Um den glykämischen Index weiter zu senken, kannst du das aufgetaute Brot im Toaster oder Backofen erwärmen. Solches Brot sollte jedoch nicht auf Vorrat aufgetaut werden, da es schneller hart wird. Es ist auch wichtig, geeignete luftdichte Behälter zu verwenden. Normale Frühstücksbeutel sind ungeeignet – Strukturbeutel sind eine bessere Wahl, die du kostengünstig in großen Mengen kaufen kannst.
Das Einfrieren von Brot ist eine effektive Methode zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Brot sollte jedoch nicht länger als drei Monate im Gefrierschrank aufbewahrt werden.