NachrichtenGeheimes Lager: Russlands Verbrechen in Belarus aufgedeckt

Geheimes Lager: Russlands Verbrechen in Belarus aufgedeckt

Die Untersuchung von Journalisten des Radiosenders Swoboda hat den genauen Standort eines Filtrationslagers im belarussischen Ort Naroulja enthüllt, in dem das russische Militär ukrainische Kriegsgefangene und Zivilisten, darunter auch Kinder, festhielt und folterte.

Geheimes Lager: Russlands Verbrechen in Belarus aufgedeckt
Bildquelle: © Getty Images | 2024 Anadolu
Journalisten des Projekts "Schemy" von Radio Swoboda, in Zusammenarbeit mit dem Belarussischen Zentrum für Ermittlungen sowie den Gruppen The Reckoning Project und Cyberpartisanen, haben den Ort ermittelt, an dem russische Streitkräfte im Frühling 2022 ein Filtrationslager errichteten, um illegal Ukrainer festzuhalten.

Das Lager befand sich auf dem Gelände des staatlichen Unternehmens Pripyat Alliance in Naroulja, das vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko kontrolliert wird. Dieser Standort wurde durch die Analyse von Videomaterial und Satellitenaufnahmen bestätigt.

Laut Berichten von Überlebenden wurden die Inhaftierten verhört und geschlagen, und Aufnahmen von ihnen wurden in russischen Propagandafilmen verwendet. Menschenrechtsverteidiger nennen dieses Lager eines der grausamsten in Bezug auf die Behandlung der Gefangenen.

Ukrainische Soldaten wurden in Belarus gefoltert

Einige der Ukrainer, die das Lager in Naroulja durchlaufen haben, befinden sich immer noch in russischer Gefangenschaft, unter anderem in Strafkolonien. Nach ihrer Freilassung erinnerten sie sich lediglich daran, dass der Ort einem "Kolchos" ähnelte, ohne die genaue Lage zu kennen.

Im Rahmen der Untersuchung wurde auch ein Video veröffentlicht, das im Kiewer Gebiet von der Kamera eines russischen Soldaten gefunden wurde und eine Kolonne von Truppen zeigt, die am 24. Februar 2022 von Belarus aus in die Ukraine einmarschierten, in der Nähe von Tschernobyl. Diese Soldaten tauchten später Propagandamaterialien aus dem Lager in Naroulja auf.

Wie Radio Swoboda informierte, wirft die Untersuchung ein neues Licht auf die Aktivitäten der russischen Truppen auf belarussischem Gebiet während der Invasion in die Ukraine. Die Polnische Presseagentur berichtet, dass die offengelegten Informationen als Beweismaterial in zukünftigen Verfahren zu Kriegsverbrechen dienen könnten.

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