Griechenland dementiert Waffenlieferung: Patriot-Abwehr bleibt im Land
Griechenland bestreitet Berichte in den Medien, die nahelegen, die Ukraine könne eine Patriot-Luftabwehrbatterie erhalten. Diese Waffe ist sowohl für Kiew als auch für Athen von großem Wert.
Am 4. Mai berichtete die „New York Times“, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Ukraine zusätzliche Patriot-Systeme erhält, möglicherweise aus Israel, Deutschland oder Griechenland. Im April schrieb die griechische Zeitung „Kathimerini“ von Druck aus Washington auf Athen, eine der griechischen Patriot-Batterien an die Front zu schicken. Doch es gibt kaum Anzeichen, dass dies tatsächlich geschehen wird.
Griechenland wird der Ukraine das Patriot-System nicht überlassen
„Es ist nicht die Rede davon, der Ukraine Patriot-Systeme aus Griechenland zu liefern“, meldete die Nachrichtenagentur Reuters und berief sich auf einen Vertreter der griechischen Regierung.
Die gleiche Quelle gibt an, dass in Griechenland über den Versand dieser Waffe an die Ukraine nicht einmal diskutiert wird, da das Patriot-System dort als unverzichtbar für die Sicherheit des Landes gilt.
Eines der wichtigsten Merkmale des Patriot-Systems ist seine Effektivität und die Fähigkeit, auch schwierigste Ziele wie ballistische und hypersonische Geschosse abzufangen. In der Ukraine kann das Patriot-System sogar russische Kinžal-Raketen (Ch-47M2) abwehren, die oft als „Putins Superwaffe“ bezeichnet werden. Solche Raketen bewegen sich mit hypersonischer Geschwindigkeit (über 5 Mach), was eine große Herausforderung für andere Luftabwehrsysteme der ukrainischen Armee darstellt.
Ein stiller Verbündeter Kiews
Griechenland unterstützt die Ukraine in vielerlei Hinsicht, auch mit Waffen- und Munitionslieferungen. Der ukrainische Dienst UNITED24 Media stellt jedoch fest, dass Athen dabei oft vorsichtig vorgeht und Transfers ohne mediale Aufmerksamkeit durchführt, um Spannungen mit Russland nicht zu eskalieren. Die Zurückhaltung bei der Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen könnte auch mit den Beziehungen zwischen Athen und Ankara zusammenhängen. Beide Länder wetteifern um die Vorherrschaft im Mittelmeerraum und rüsten ihre Armeen, insbesondere die Luftstreitkräfte, stark auf.
Aus ukrainischer Sicht umfassen wichtige Elemente in griechischen Lagern nicht nur moderne Ausrüstung (wie Patriot), sondern auch ältere, postsowjetische Waffen. Griechenland ist eines der wenigen NATO-Länder, das über postsowjetische Luftabwehr- und Raketenabwehrsysteme (S-300, Osa-AK/AKM und Tor-M1) verfügt, und die ukrainische Armee benötigt für dieselben Waffensysteme wertvolle Munition.
Bisher hat Griechenland der Ukraine unter anderem Raketen im Kaliber 122 mm geliefert, die von der ukrainischen Armee in sowjetischer Artillerie verwendet werden. Außerdem wurden Infanterie-Kampffahrzeuge BMP-1, tragbare Flugabwehrraketensysteme FIM-92 Stinger, Panzerabwehrgranatwerfer RPG-18 und Haubitzen M114A1 an die Front geschickt.