Griechenland lehnt den US‑Panzerdeal wegen hoher Kosten ab
Das griechische Verteidigungsministerium hat beschlossen, das US-Hilfsangebot in Form von Kampfschützenpanzern M2A2 Bradley abzulehnen. Die Ausrüstung, die als Entschädigung für die an die Ukraine übergebenen Waffen und die Bereitstellung eines Teils der griechischen Infrastruktur für die USA gedacht war, befindet sich in einem unzufriedenstellenden technischen Zustand.
15.10.2024 10:41
Die Kampfschützenpanzer M2A2 Bradley zählen zu den westlichen Waffen, die sich im Krieg in der Ukraine am besten bewähren. Den dortigen Soldaten zufolge zeichnen sie sich nicht nur durch eine hohe Zerstörungskraft, sondern auch durch überdurchschnittliche Widerstandsfähigkeit aus. Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte sogar, dass die Bradley-Fahrzeuge in der Ukraine "zur Legende geworden" seien. Die Ausrüstung stößt auf großes Interesse, doch die amerikanischen Lagerbestände, die bereits durch die Übertragung dieser Fahrzeuge in die Ukraine dezimiert wurden, sehen zunehmend schlechter aus, was nun auch Athen feststellen musste.
Griechenland will keine gebrauchten Kampfschützenpanzer Bradley
Ein neues Licht auf die Angelegenheit warf der griechische Verteidigungsminister Nikos Dendias. Er enthüllte, dass die tatsächlichen Kosten für den Erwerb der Kampfschützenpanzer M2A2 Bradley aus den USA die ursprünglichen Annahmen deutlich übersteigen. Die Griechen sollten 64 Exemplare kostenlos erhalten und weitere (über 100) zu günstigen Bedingungen erwerben können. Nach Analysen lag die Schätzung für die Restaurierung jedes Kampfschützenpanzers M2A2 Bradley aus amerikanischen Lagern bei etwa 8 Millionen Euro. Solche Ausgaben (insgesamt könnten sie sogar 1,6 Milliarden Euro erreichen) erachtete Athen als unangebracht.
Griechische Medien erwarten, dass die dortigen Behörden bei den Verhandlungen mit Washington mehr Entschlossenheit zeigen. Sie erinnern daran, dass man sich gerade wegen der Aussicht auf den Erwerb amerikanischer Ausrüstung zu günstigen Preisen entschlossen hat, einen Teil der post-sowjetischen Ausrüstung an die Ukraine abzugeben (darunter Kampfschützenpanzer BMP-1) und den USA unter anderem den Hafen von Alexandroupolis zur Verfügung zu stellen.
Fähigkeiten des M2A2 Bradley
Der M2A2 Bradley ist ein Kampfschützenpanzer, dessen Besatzung über eine automatische M242 Bushmaster-Kanone im Kaliber 25 mm verfügt, die eine Feuerrate von bis zu 200 Schuss pro Minute erreichen kann, sowie ein Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm und einen Raketenwerfer für TOW-Panzerabwehrraketen.
Diese Bewaffnung bewährt sich gut auf dem Schlachtfeld, was durch Einsätze im Golfkrieg und im Ukraine-Konflikt bestätigt wurde. Die Russen haben am eigenen Leib erfahren, dass der M2A2 Bradley in der Lage ist, nicht nur Fahrzeuge ähnlicher Kategorie, sondern auch Panzer zu eliminieren. Ein großer Vorteil dieser Fahrzeuge ist auch die starke Panzerung, die der Besatzung ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Obwohl der M2A2 Bradley schwer ist, kann er Geschwindigkeiten von bis zu 65 km/h erreichen.
Auf der Suche nach Kampfschützenpanzern schauen die Griechen zunehmend auf neue Ausrüstung. Vielleicht entscheiden sie sich für den deutschen KF-41 Lynx.