Griechischer Widerstand gegen Meteor-Raketen für Türkei
Die griechischen Behörden haben ihren Widerstand gegen die Pläne zum Verkauf von Meteor-Raketen an die Türkei erklärt. Der Hersteller ist ein internationales Konsortium mit französischer Beteiligung. Wir erläutern, welche Möglichkeiten diese Waffen bieten und warum die Behörden in Athen eine so entschiedene Haltung einnehmen.
Der griechische Verteidigungsminister Nikos Dendias teilte nach Gesprächen mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis mit, dass er ein Treffen mit der französischen Botschafterin Laurence Auer abgehalten habe. Er bat sie, Griechenland offizielle Informationen zu den Berichten über den Verkauf von Meteor-Raketen an die Türkei zukommen zu lassen.
Griechenland besorgt über die Pläne der Türkei
„Ich habe der französischen Botschafterin den starken Widerstand Griechenlands gegen eine solche Möglichkeit dargelegt, die nicht mit den ausgezeichneten strategischen Beziehungen zwischen unseren Ländern vereinbar ist“, sagte Dendias.
Ankara zeigt ebenfalls Interesse am Kauf von 40 Eurofighter Typhoon-Kampfflugzeugen, die mit Meteor-Raketen ausgestattet werden können. Laut dem Portal eKathimerini hat die Türkei nach fast zwei Jahren Verhandlungen wahrscheinlich eine Einigung mit Berlin über den Kauf dieser Flugzeuge erzielt. Außerdem hat sie bereits die vorläufige Zustimmung von London, Madrid und Rom erhalten, die ebenfalls dem Vertrag über den Eurofighter Typhoon zustimmen müssen.
Moderne Raketen mit einer Reichweite von 200 km
Auch der Verkauf von Meteor-Raketen erfordert die Zustimmung aller Mitglieder des internationalen Konsortiums (in diesem Fall MBDA, zu dem unter anderem Frankreich gehört). Es handelt sich um moderne Raketen (seit 2023 in Serienproduktion) vom Typ Luft-Luft mit einem Gewicht von etwa 190 Kilogramm. Sie haben eine Reichweite von 200 Kilometern.
Im Vergleich zu Wettbewerbern mit herkömmlichem Raketentriebwerk bietet die Meteor dank des Staustrahltriebwerks eine deutlich bessere Manövrierfähigkeit in der Endphase des Fluges.
Ständige Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei
Nach Angaben der französischen Zeitung "La Tribune" wird das Schicksal der Transaktion im Zusammenhang mit den Meteor-Raketen ein Prüfstein für die Beziehungen zwischen Athen und Paris sein. Das Portal eKathimerini erinnert daran, dass Griechenland bereits 24 französische Rafale-Kampfflugzeuge gekauft hat. Damit hat es in der Luft eine Überlegenheit über die Türkei, die allgemein als die zweitstärkste Militärmacht der NATO angesehen wird. In den letzten Monaten hat Ankara seine Bemühungen um Waffenbeschaffungen verstärkt, um die Fähigkeiten der griechischen Luftflotte zu übertreffen.
Die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei, die beide der NATO angehören, sind seit Jahren sehr angespannt. Die deutsche Zeitung "Die Welt" schätzte bereits 2022, dass sich der Konflikt zwischen diesen Ländern in einen "Kalten Krieg auf der Ägäis" verwandelt hat.