TechnikGroßbritannien verweigert Ukraine Einsatz von Storm Shadow-Raketen

Großbritannien verweigert Ukraine Einsatz von Storm Shadow-Raketen

Großbritannien verweigert Ukraine Einsatz von Storm Shadow-Raketen
Bildquelle: © Pressematerialien | © MBDA / Thierry Wurtz / 2004
Karolina Modzelewska

14.08.2024 11:21

Die britische Regierung hat der Ukraine nicht erlaubt, die Storm Shadow-Raketen im Rahmen der Kursker Offensive zu verwenden, wie "The Telegraph" herausgefunden hat. Die Ukrainer wollten diese Raketen für Angriffe auf Flughäfen und Logistikzentren tief in Russland nutzen. Auf diese Weise könnte die Waffe mit einer Reichweite von ca. 250 km die Möglichkeiten zur Stärkung der russischen Positionen in Kursk schwächen.

Wie "The Telegraph" berichtet, setzte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Großbritannien unter Druck, Raketenangriffe tief im russischen Territorium zu genehmigen, und behauptete, ein grenzüberschreitender Angriff seiner Armee könnte Wladimir Putin von der Macht verdrängen. Die Briten stimmten jedoch nicht zu, dass die ukrainische Armee die Storm Shadow-Raketen umfassend nutzen dürfe. Laut "The Telegraph" wandte sich Kiew auch an Washington mit der Bitte um Genehmigung zur Nutzung der ATACMS-Raketen, jedoch ebenfalls ohne Erfolg.

Storm Shadow – Raketen, die viel Schaden anrichten könnten

Der Dienst des britischen Tagesblatts erinnert daran, dass "die Entscheidung über die Nutzung der Storm Shadow Raketen nicht ausschließlich in den Zuständigkeitsbereich der britischen Regierung fällt, da die Raketen in Frankreich produziert werden, was bedeutet, dass auch Paris Einfluss auf die Bedingungen ihrer Nutzung hat". Die Ukrainer hofften, mit deren Hilfe weit entfernt von der Frontlinie befindliche Flughäfen oder Logistikpunkte tief in Russland angreifen zu können.

Die Storm Shadow/SCALP-EG-Raketen sind konventionelle, taktische Langstrecken-Marschflugkörper, die von Flugzeugen getragen und vom europäischen Rüstungskonzern MBDA produziert werden. Sie haben eine Masse von 1300 kg, davon 450 kg Gewicht des Sprengkopfes, und eine Länge von über 5 m. Im Storm Shadow kommt das Turbomeca Microturbo TRI 60-30 Turbostrahltriebwerk mit einem Schub von 5,4 kN zum Einsatz. Dadurch kann die Rakete mit einer Geschwindigkeit von 1000 km/h fliegen. Ihre Reichweite wird auf über 250 km geschätzt.

Storm Shadow sind mit GPS-Navigationssystemen und Geländeverfolgungsmöglichkeiten ausgestattet. Ebenso sind sie für den Tiefflug ausgelegt, wodurch sie Hindernisse effektiv umgehen und schwer abzuschießen sind. Die Raketen sind bei präzisen Angriffen auf Luftwaffenstützpunkte, wichtige Kommunikationsknotenpunkte oder Hafenanlagen sehr effektiv.

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