Habeck fordert Verdopplung der Verteidigungsausgaben in Deutschland
Der Wirtschaftsminister Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, setzt sich dafür ein, die deutschen Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren auf 3,5 % des BIP zu erhöhen. "Wir müssen fast doppelt so viel für unsere Verteidigung ausgeben, damit Putin nicht wagt, uns anzugreifen", sagte er dem Wochenmagazin "Spiegel".
Habeck betonte, dass Deutschland durch diese Verteidigungsausgaben Frieden sichern und einen weiteren Krieg verhindern könne.
Dem Wirtschaftsminister zufolge sollten die zusätzlichen Ausgaben für die deutsche Armee auf keinen Fall aus dem aktuellen Haushalt finanziert werden und auch nicht durch Kürzungen bei den Sozialsteuern. Eine solche große Summe, so Habeck, kann "Ende nur über Kredite vorfinanzieren". Der Politiker schlug vor, die sogenannte Schuldenbremse zu reformieren oder Sonderfonds einzurichten.
Wirtschaftsminister und Militär
Habeck erklärte im Gespräch mit dem "Spiegel", dass er heute der Bundeswehr beitreten würde. Er räumte ein, dass er zu Zeiten des Kalten Krieges den Wehrdienst verweigerte, jetzt sei die Situation jedoch anders. "Ich hätte heute kein moralisches Argument mehr zu verweigern. Ein Aggressor wie Putin nutzt Schwäche eiskalt aus", sagte der Grünen-Vorsitzende.
Das aktuelle Ziel der NATO ist, dass die Mitgliedstaaten mindestens 2 % ihres BIP in die Verteidigung investieren. Nach den neuesten NATO-Daten hat Deutschland im Jahr 2024 rund 90,6 Milliarden Euro für die Verteidigung bereitgestellt, was etwa 2,1 % des BIP des Landes entspricht. Im vergangenen Jahr erreichten nur vier der 32 NATO-Staaten (außer den USA) vermutlich die drei Prozent Marke.