Hangar in Bogotá: Mögliche Entdeckung von 20.000 Völkermord-Opfern
Die Generalstaatsanwaltschaft Kolumbiens hat das Institut für Rechtsmedizin beauftragt, Berichte über die mögliche Verbergung von etwa 20.000 Leichen in einem Hangar am Flughafen von Bogotá zu untersuchen. Diese Informationen wurden von der bei den Vereinten Nationen tätigen Kommission für durch Gewalt verschwundene Personen übermittelt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Kolumbiens hat Maßnahmen ergriffen, um die alarmierenden Berichte über die mögliche Verbergung von Tausenden Leichen zu klären. Die menschlichen Überreste sollen in einem Hangar am Flughafen El Dorado in Bogotá liegen.
Die Vermutungen über diesen erschreckenden Akt des Völkermords wurden den kolumbianischen Behörden von Vertretern der UN-Kommission für durch Gewalt verschwundene Personen übermittelt. Mitglieder dieses Teams besuchten kürzlich Kolumbien.
Kolumbianische Staatsanwaltschaft durchsucht Flughafenhangars in Bogotá. Dort könnten Überreste verborgen sein
In den Flughafenhangars von El Dorado in Bogotá könnten Opfer des Völkermords liegen – Zivilisten, die während des Bürgerkriegs massenhaft entführt und ermordet wurden. Der Konflikt in den Jahren 1964-2016 hat Hunderttausende von Menschenleben gefordert.
Als Antwort auf diese Berichte hat sich die kolumbianische Regierung, zutiefst besorgt über diese Informationen und das mögliche Ausmaß der potenziellen Entdeckung, an das Institut für Rechtsmedizin gewandt. Die Untersuchungen sollen die Berichte bestätigen oder widerlegen.
Laut der kolumbianischen Einheit für die Suche nach vermissten Personen befinden sich auf der offiziellen Liste der Vermissten vor 2016, dem Jahr, in dem der Friedensvertrag mit der FARC-Guerilla unterzeichnet wurde, bis zu 111.000 Namen. Es wird geschätzt, dass die Anzahl der gesuchten Opfer des Konflikts zwischen 98.000 und 200.000 Personen liegen könnte.
Der kolumbianische Staatsanwalt Javier Sarmiento, verantwortlich für den Schutz der Menschenrechte, betonte, dass die Behörden schnell handeln müssen, um alle Zweifel bezüglich dieser Berichte auszuräumen. Die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen ist entscheidend, um das Schicksal der vermissten Personen zu klären und den Opfern des Konflikts Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Dieser Fall wirft ein Licht auf die schwierige Situation in Kolumbien, wo trotz des unterzeichneten Friedensvertrags viele mit der Vergangenheit verbundene Fragen ungelöst bleiben. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) führten über viele Jahre einen Bürgerkrieg, der mehr als 220.000 Todesopfer forderte, überwiegend Zivilisten.
Auf den Friedhöfen gibt es viele Massengräber, in denen weiterhin nicht identifizierte Opfer liegen. Aber es gibt auch Berichte über andere Orte, an denen die Leichen der ermordeten Personen vergraben sein könnten.