Holzwespenbock ist Insekt des Jahres: Retter der Wälder 2025
Der Jahreswechsel ist die Zeit, in der verschiedene Umfragen bekannt gegeben werden. Während die Wahl zum Menschen oder Sportler des Jahres kaum noch jemanden überrascht, kann die Wahl zum Insekt des Jahres für viele eine große Überraschung sein. Welches Insekt hat in diesem Jahr diesen ehrenvollen Titel erhalten? Die Entscheidung ist bereits getroffen.
Seit 1999 wird in den deutschsprachigen Ländern jährlich ein Insekt des Jahres in einem speziellen Voting gewählt. Seit 2009 ist dies eine gemeinsame Entscheidung von Österreich, Deutschland und der Schweiz. Laut NABU fiel die Wahl in diesem Jahr auf den Holzwespenbock, der sich bei Förstern großer Beliebtheit erfreut.
Der Holzwespenbock ist ein eher unscheinbares Insekt. Erwachsene Exemplare erreichen nur eine Länge von etwa 2 bis 3 cm, was etwa 1 Zoll entspricht, doch sie beweisen, dass auch kleine Wesen Großes leisten können. Das Insekt des Jahres 2025 unterstützt Förster bei der Bekämpfung des Holzschädlings Holzwespe. Dieses Insekt, das an Hornissen erinnert, legt seine Eier sowohl in lebende Bäume, was zu deren Absterben führt, als auch in frisch gefällte Bäume. Aus diesem Grund gilt die Holzwespe hauptsächlich als größter Schädling von bearbeitetem Holz.
Hier kommt der Holzwespenbock ins Spiel. Das Weibchen dieser Art ist in der Lage, die Larven der Holzwespe unter der Rinde fehlerfrei aufzuspüren. Wenn sie sie findet, durchdringt sie die Rinde und legt ihre Eier in die Larve ab. Der sich entwickelnde Holzwespenbock parasitiert die Holzwespenlarve und tötet sie. Auch wenn dies recht makaber klingt, betonen Förster, dass auf diese Weise das ökologische Gleichgewicht aufrechterhalten werden kann.
Die Holzwespen-Schlupfwespe erkennt die von Holzwespen befallenen Bäume erstaunlicherweise am Geruch. Sie riecht zwar nicht die Wespenlarve selbst, aber die von ihr mitgebrachten, holzabbauenden Pilze, wie beispielsweise den Braunfilzigen Schichtpilz, mit deren Hilfe die Holzwespenlarven das Holz verdauen können— sagte Thomas Schmitt vom Deutschen Entomologischen Institut Senckenberg in Müncheberg, zitiert von wissenschaft.de.
Der Holzwespenbock hilft im Kampf gegen Holzwespen
Dank ihrer Fähigkeit, Holzwespen zu töten, die schädlich für Bäume sind, werden Holzwespenböcke in Südamerika, Neuseeland und Australien zur Bekämpfung der hochinvasiven Kiefernholzwespe eingesetzt.
Die Holzwespen-Schlupfwespe ist ein Paradebeispiel für die Komplexität und Schönheit unserer Ökosysteme. Sie zeigt, wie selbst kleine Lebewesen einen großen Einfluss auf die Natur haben können – die Holzwespen-Schlupfwespe leistet einen positiven Beitrag zur Kontrolle der für die Holzwirtschaft problematischen Holzwespen — betont Katrin Vohland vom Naturhistorischen Museum in Wien, zitiert von wissenschaft.de.