IDF startet Bodenoperation im Libanon mit veralteten Geschützen
Die israelische Armee (IDF) hat eine Bodenoperation im Süden des Libanons gestartet. Am Angriff, so berichtet das Profil Military News UA auf der Plattform X, sind auch die selbstfahrenden Haubitzen M109A5 Doher beteiligt.
01.10.2024 12:09
Der Konflikt im Nahen Osten eskaliert seit Wochen. Ende September 2024 führte das israelische Militär einen massiven Beschuss gegen das Hauptquartier der Hisbollah in Beirut durch. Nun beginnt die IDF mit Bodenangriffen, die von der Luftwaffe und Artillerie unterstützt werden.
Im Zusammenhang mit Letzterer, also der Artillerie, erschien in den sozialen Medien ein Bild der im Libanon eingesetzten alten Haubitzen M109A5 Doher. Obwohl die israelische Armee an der Entwicklung eines Nachfolgemodells für die Doher arbeitet, verfügt sie immer noch über ca. 600 Exemplare dieses 155-mm-Haubitzen-Typs in ihrem Arsenal. Die Pläne zur Ersetzung der älteren Maschinen resultieren vor allem daraus, dass M109A5 in ihren Fähigkeiten modernen Konkurrenten unterlegen ist.
Haubitzen Doher
Die selbstfahrende Haubitze M109 wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts als Nachfolger der M108-Haubitze eingeführt, deren Kaliber von 105 mm als zu klein beurteilt wurde. Die US-Armee bestellte fast 2.000 Exemplare dieser Waffe und über 1.600 wurden an andere Länder verkauft.
Die M109 erwies sich nicht nur als effektiv, sondern auch als flexibel in Bezug auf Modifikationen. In den 80er Jahren wurde sie im Rahmen des HELP-Programms verbessert, was zur Version M109A4 führte. Die Widerstandsfähigkeit gegen atomare, biologische und chemische Waffen wurde erhöht und der Antrieb verstärkt.
Dieses Modell wurde weiterentwickelt zur M109A5, von denen Hunderte Exemplare in israelischen Lagern aufbewahrt werden. Diese Version ist mit der neuen Kanone M284 mit einem 39-Kaliber-Lauf und einer neuen Lafette M182 ausgestattet. Der Munitionsvorrat wurde ebenfalls auf 36 Projektile erhöht.
Erhöhung der operativen Fähigkeiten
Diese Modifikationen ermöglichten eine signifikante Erhöhung der Schussreichweite – beim Schießen mit Standardmunition kann die M109 Ziele in einer Entfernung von 22 Kilometern treffen, und bei Verwendung von Projektilen mit Zusatzantrieb steigt die Reichweite auf 30 Kilometer.
Die Reichweite der von der IDF verwendeten Haubitzen bleibt jedoch deutlich hinter derjenigen zurück, die von den modernen AHS Krab aus Polen oder den deutschen PzH 2000 geboten wird. Beide dieser Artilleriesysteme erreichen nämlich eine Reichweite von etwa 40 Kilometern.