Indien fordert Quellcode für bessere Rafale-Waffenintegration
Indien ersetzt systematisch russische MiG-Kampfflugzeuge durch französische Rafale-Jets. Kürzlich äußerten sie jedoch Unzufriedenheit über die Weigerung von Paris, den Quellcode dieser Maschinen zur Verfügung zu stellen, was die Integration indischer Bewaffnung erschwert, wie auf dem Portal Defense Express zu lesen ist.
Indien ist unzufrieden mit der Haltung Frankreichs, das den Quellcode der Rafale-Kampfflugzeuge nicht bereitstellen will. Laut indischen Medien erschwert mangelnder Zugang zu der Software die Integration indischer Bewaffnung, was für die nationale Initiative Atmanirbhar Bharat (selbstversorgendes Indien) entscheidend ist.
Die Franzosen verweigern den Zugang zum Rafale-Quellcode
Indische Medien, wie Defence.in, betonen, dass der Zugang zum Quellcode eine schnellere Integration neuer Raketen, wie Astra und Rudram, ermöglichen würde. Astra Mk1 hat eine Reichweite von 110 km, die nach der Modernisierung 160 km erreichen soll. Rudram hingegen hat eine Reichweite von 150-200 km, mit Plänen, sie auf 300-350 km zu erhöhen.
Der französische Hersteller Dassault Aviation, Produzent der Rafale, ist nicht gegen die Integration von indischer Bewaffnung, möchte jedoch nicht die Kontrolle über die Arbeiten verlieren. Die Integration würde einen separaten Vertrag erfordern, was den Indern möglicherweise nicht hinsichtlich der Durchführungszeit zusagt.
Aufgrund der Weigerung der Franzosen erwägt Indien alternative technische Lösungen, wie die Entwicklung von Zwischensoftware, die eine Integration ohne Zugang zum Quellcode ermöglichen würde. Solche Lösungen, obwohl nicht optimal, könnten notwendig sein.
Frankreich befürchtet, dass die Bereitstellung des Codes einen Präzedenzfall schaffen könnte, der es dazu zwingen würde, ähnliche Maßnahmen für andere Kunden zu ergreifen. Auch gibt es Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz indischer Raketen mit europäischen MBDA-Produkten.
Indien und die Rafale-Kampfflugzeuge
Defense Express erinnert daran, dass Indien derzeit weniger als 36 Rafale-Kampfflugzeuge besitzt und 26 weitere für 6,6 Milliarden Euro bestellt hat. Bald planen sie den Kauf von 114 Kampfflugzeugen im Rahmen des MRFA-Programms, wobei Rafale einer der Favoriten ist.
Das französische Kampfflugzeug Dassault Rafale bestätigt seit Jahren seine Effizienz in Kampfhandlungen. Dieses Flugzeug der vierten Generation wurde sowohl als Luftüberlegenheitsjäger als auch als Jagdbomber konzipiert. Ausgestattet mit zwei Snecma M88-2-Triebwerken kann die Rafale eine Geschwindigkeit von bis zu 1,8 Mach erreichen, was etwa 2200 km/h entspricht. Ihre Manövrierfähigkeit ist auf einem sehr hohen Niveau.