Indien liefert massiv Technologien nach Russland: Sanktionen drohen

Der Export kontrollierter Technologien, wie etwa Mikrochips, ist in Indien erheblich gestiegen. Im April und Mai überstieg der Wert solcher Exporte55 Millionen Euro, was nahezu einer Verdoppelung im Vergleich zu den vorherigen Monaten dieses Jahres entspricht. Im Juli stieg dieser Wert auf 87 Millionen Euro. Indien liegt nur hinter China in Bezug auf das Exportvolumen.

Den Daten zufolge kamen fast 20 % der sensiblen Technologien, die in der russischen Rüstungsindustrie genutzt werden, aus Indien – berichten Gesprächspartner von Bloomberg.

Indien, Malaysia und Thailand haben sich einer Gruppe von Ländern wie der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten angeschlossen, die schon lange als Umschlagplätze für Waren fungieren, die nach Russland geschickt werden.

„Die Rolle Indiens im Transport solcher Waren stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, weil Entscheidungsträger in den USA und der EU danach streben, die Partnerschaft mit der Regierung von Premierminister Narendra Modi zu pflegen, selbst wenn dieser die Beziehungen zu Putin pflegt. Indien ist auch zu einem Hauptabnehmer russischen Öls geworden, trotz der Bemühungen, dessen Verkauf zu beschränken“, schrieb Bloomberg.

Laut Beamten sind die enormen Bestände der indischen Währung, die Russland durch den Verkauf von Öl angesammelt hat, ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung.

Im Juli hat der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo einen Brief an die Konföderation der indischen Industrie geschickt, in dem er indische Unternehmen und Banken vor dem Risiko von Sanktionen warnt, das die Zusammenarbeit mit dem russischen Rüstungssektor mit sich bringt – laut einer Kopie des Briefes, die Bloomberg erhalten hat.

Erinnern wir uns daran, dass nach inoffiziellen Informationen Indien angeblich geholfen hat, Russland bei der Umgehung von Sanktionen zu unterstützen, einschließlich solcher für sensible Güter.