Indien ruft nach iranischem Raketenangriff auf Israel zur Deeskalation auf
Der Angriff Irans auf Israel fand weltweit große Beachtung. Eine Mitteilung zu den Ereignissen im Nahen Osten wurde am Mittwoch vom indischen Außenministerium veröffentlicht.
02.10.2024 14:56
Das Außenministerium in Delhi äußerte am Mittwoch seine tiefe Besorgnis über die zunehmenden Spannungen zwischen Tel Aviv und Teheran. Nach dem iranischen Angriff am Dienstag riefen die indischen Behörden beide Seiten auf, "einen Dialog aufzunehmen."
Indien versucht, sowohl im Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas als auch im Krieg mit der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah neutral zu bleiben.
"Wir sind tief besorgt über die Eskalation der Situation in der Region. Wir fordern alle Länder in Westasien zur Zurückhaltung und zum Schutz der Zivilisten auf", heißt es in der Mitteilung des indischen Außenministeriums.
In dem Dokument wurde auch betont, wie wichtig es sei, "dass sich der Konflikt nicht auf die gesamte Region ausweitet und die Spannungen durch Dialog und Diplomatie gelöst werden."
Indien, wo etwa 15 Prozent der Bevölkerung Muslime sind, unterstützt traditionell die Gründung eines palästinensischen Staates. In den letzten Jahren jedoch haben sich die Beziehungen zu Israel weiterentwickelt, das zu einem wichtigen Lieferanten moderner Waffen für Indien geworden ist.
Israel unter Beschuss: Raketen aus Iran abgefeuert
Am Dienstagabend hat Iran eine Salve ballistischer Raketen auf Israel abgeschossen. Die israelische Armee berichtete, dass sie einen "großen Teil" der 180 Raketen, die auf Israel zugeflogen waren, abgeschossen hat.
Es wurden keine Opfer gemeldet. Der Iran erklärte, dass der Luftangriff eine Vergeltung für die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyya, des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah und des iranischen Generals Abbas Nilforushan durch Israel sei.
Die westlichen Länder verurteilten diesen Angriff. US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete ihn als "völlig inakzeptabel". Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock erklärte, dass sie den Iran gewarnt habe, dass dies eine gefährliche Eskalation der Situation sei. Der französische Premierminister Michel Barnier äußerte seine Besorgnis über die Eskalation des Konflikts; auch das Vereinigte Königreich und die UNO verurteilten den Angriff.