Industrie in der Eurozone: Anhaltende Rezession und Produktionsrückgang
Die Industrie in der Eurozone bleibt in der Rezession, mit einem anhaltenden Produktionsrückgang in den meisten der untersuchten Länder. Der von S&P veröffentlichte PMI-Index für die Industrie in der Eurozone blieb bei 45,8 Punkten, was auf eine Verschärfung der Krise im verarbeitenden Gewerbe hinweist.
02.09.2024 13:39
Laut dem neuesten Bericht von S&P Global kämpft der Industriesektor in der Eurozone weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten. Der PMI-Index für die Industrie erreichte zwar einen höheren Wert als erwartet, bleibt jedoch weiterhin unter der Schwelle von 50 Punkten. Er belief sich – wie im Vormonat – auf 45,8 gegenüber den erwarteten 45,6. Analysten weisen darauf hin, dass eine besonders besorgniserregende Lage in Deutschland und Frankreich besteht, den größten Volkswirtschaften der Region.
Rückgang von Aufträgen und Produktion
Der Bericht von S&P Global weist auf einen erheblichen Rückgang neuer Aufträge im Industriesektor der Eurozone hin. Analysten betonen, dass dies das schlechteste Ergebnis seit Anfang des Jahres ist. Besonders schmerzhaft ist der Rückgang der Exportaufträge, der den höchsten Stand seit acht Monaten erreicht hat.
Als Reaktion auf die sinkenden Aufträge waren Unternehmen gezwungen, die Produktion zu reduzieren. Der Bericht zeigt, dass der Produktionsrückgang dennoch geringer war als der Rückgang der Aufträge, was darauf hindeutet, dass die Unternehmen versuchen, ein gewisses Maß an Aktivität aufrechtzuerhalten.
Kostensenkungen und pessimistische Prognosen
Angesichts der schwierigen Lage ergreifen Unternehmen in der Eurozone eine Reihe von Sparmaßnahmen. Analysten von S&P Global stellen fest, dass Kürzungen sowohl bei den Käufen als auch beim Personal vorgenommen wurden.
Darüber hinaus sind die Geschäftsprognosen für das kommende Jahr die pessimistischsten seit März. Der Bericht betont, dass der Prognosewert sogar unter seinen langfristigen Durchschnitt gefallen ist.
Ein interessantes Phänomen, das im August beobachtet wurde, war der Anstieg der Verkaufspreise, trotz des anhaltenden Auftragsrückgangs. Analysten von S&P Global weisen darauf hin, dass dies der erste Fall dieser Art seit April 2023 ist, obwohl die Preiserhöhung moderat war.
Der Anstieg der Einkaufspreise hält bereits den dritten Monat in Folge an, was eine Herausforderung für die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die Inflation darstellen könnte.
Unterschiedliche Situationen in den einzelnen Ländern
Der Bericht von S&P Global stellt das Ranking der Euro-Länder in Bezug auf den PMI-Index für die Industrie dar. Analysten geben an, dass Griechenland, Spanien und Irland die einzigen Länder sind, die einen Zuwachs verzeichnet haben, obwohl das Wachstumstempo bei den beiden ersten Ländern verlangsamt ist.
Am anderen Ende der Skala befinden sich Deutschland und Frankreich, wo sich die Lage in der Industrie weiter verschlechtert hat. Das ist ein besorgniserregendes Signal für die gesamte Wirtschaft der Eurozone.