Invasion fremder Arten bedroht Antarktis: Wissenschaftler warnen
Die Antarktis steht vor einer wachsenden Bedrohung durch invasive Arten. Wissenschaftler warnen davor, dass schmelzendes Meereis und abnehmende Eisflächen die Antarktis zu einem neuen Lebensraum für fremde Organismen machen könnten.
27.08.2024 09:56
Die Antarktis, bekannt für ihre rauen Bedingungen und Isolation, steht vor erheblichen ökologischen Veränderungen. Die abnehmende Oberfläche des Meereises und steigende Temperaturen in der Region führen dazu, dass invasive Arten zunehmend einfacher Zugang zu diesem bislang unzugänglichen Kontinent erhalten. Untersuchungen von australischen Wissenschaftlern enthüllen besorgniserregende Trends, die das ökologische Gleichgewicht der Antarktis beeinflussen könnten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, welche Regionen am stärksten gefährdet sind und welche möglichen Folgen dieses Phänomen haben könnte.
Werden invasive Arten bald die Antarktis übernehmen?
Die Antarktis, einst eine uneinnehmbare Bastion der Wildnis, ist zunehmend der Invasion fremder Arten ausgesetzt. Das verstärkte Schmelzen des Meereises und das Abbrechen von Eisbergen führen dazu, dass schwimmender organischer und Plastikmüll eine Brücke für Arten von anderen Kontinenten bildet. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler von der University of New South Wales entdeckt, dass fremde Arten durch immer wärmer werdende Gewässer und sich verändernde Meeresströmungen jetzt einfacher Zugang zur Antarktis haben.
Untersuchungen zeigen, dass die meisten fremden Arten von der Macquarieinsel kommen, die südlich von Neuseeland liegt, wo die Verweildauer an der Wasseroberfläche relativ kurz ist. Hingegen benötigen Objekte aus Südamerika deutlich mehr Zeit, um die Antarktis zu erreichen. Obwohl die Reise länger dauert, ändert dies nichts an der Tatsache, dass schmelzendes Meereis immer weniger eine effektive Schutzbarriere darstellt.
Diese Veränderungen sind besonders besorgniserregend, da invasive Arten sich nicht nur an die neuen Bedingungen anpassen können, sondern auch die lokalen Ökosysteme bedrohen, die nicht auf die neuen Eindringlinge vorbereitet sind. Die abnehmende Oberfläche des Eises führt dazu, dass die natürlichen Schutzgrenzen der Antarktis immer verschwommener werden.
Welche Teile der Antarktis sind besonders gefährdet?
Die Antarktis ist kein einheitlicher Ort, wenn es um die Bedrohung durch invasive Arten geht. Untersuchungen von Wissenschaftlern der University of New South Wales zeigen, dass die Küsten der Antarktischen Halbinsel am stärksten von einer Invasion bedroht sind. Gerade dort, wo die Meerestemperatur relativ höher ist und sich das Meereis seltener hält, haben fremde Arten die besten Chancen, sich anzusiedeln.
Die Antarktische Halbinsel liegt am nördlichsten im Vergleich zum Rest des Kontinents, was es für treibende Organismen zugänglicher macht. Während das Meereis weiter schmilzt, werden diese Gebiete immer offener für neue Lebensformen. Hier können fremde Arten geeignete Bedingungen finden, um sich zu entwickeln, was schwerwiegende Folgen für die lokalen Ökosysteme haben kann.
„Wenn weiterhin Eis um die Antarktis schmilzt, werden lebende Organismen, die an der Meeresoberfläche treiben oder an treibenden Objekten haften, es leichter haben, diesen Kontinent zu kolonisieren, was erhebliche Auswirkungen auf die Ökosysteme haben könnte“, betonte Dr. Hannah R. S. Dawson, die die Forschung leitet.
Das dramatische Schrumpfen der Meereisflächen rund um die Antarktis macht diese Gebiete außergewöhnlich anfällig für die Kolonisation durch Arten, die normalerweise keinen Zugang zu so unzugänglichen Regionen hätten. Die Anwesenheit solcher Arten kann zu Störungen des ökologischen Gleichgewichts führen und alle Aspekte der lokalen Umgebungen beeinflussen.