Invasive Ameisen zerstören Infrastruktur: Behörden alarmiert
Invasive Ameisen aus der Mittelmeerregion verursachen erhebliche Schäden in Deutschland. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, bei der Bekämpfung zu helfen.
Die invasiven Ameisen, bekannt als Tapinoma Magnum, stammen aus der Mittelmeerregion, hauptsächlich aus Nordafrika, und stellen in Deutschland eine ernsthafte Bedrohung dar. Trotz ihrer geringen Größe können diese Insekten enormen Schaden anrichten, indem sie die Infrastruktur und Gebäude beschädigen.
Laut der „Bild“ hat diese Art bereits Spielplätze untergraben sowie Stromleitungen und Internetverbindungen im Süden Deutschlands geschädigt. Nun treten sie an immer mehr Orten auf, und ihre Population wächst rasant, was eine effektive Bekämpfung erschwert.
In Rheinland-Pfalz und Hessen wird die Situation immer angespannter. In Hessen ist das Problem inzwischen so ernst, dass es auf der Agenda des lokalen Parlaments steht. In Reinheim wurde in einer Grundschule eine massenhafte Ausbreitung dieser Insekten beobachtet.
Möglichkeiten zur Bekämpfung invasiver Ameisen
In Baden-Württemberg haben Politiker bereits Maßnahmen ergriffen. Die FDP im hessischen Landtag hat eine Anfrage zum Ausbreitungsverhalten der Ameisen, den damit verbundenen Risiken und den Bekämpfungsmöglichkeiten eingereicht. Das Landwirtschaftsministerium hat auf eine Methode hingewiesen, die darin besteht, infizierte Gebiete mit einer Mischung aus Wasser und Tensiden zu besprühen.
Das Ministerium betont jedoch, dass die Bekämpfung sehr schwierig ist, da die Ameisen Superkolonien bilden und sich ihre Nester bis zu einem Meter tief erstrecken können. Die langfristige Wirksamkeit dieser Methode ist noch nicht gut bekannt.
Gerhard Heller, Biologe und wissenschaftlicher Berater des Deutschen Ameisenschutzverbandes, entdeckte als erster diese invasive Variante. Er beschreibt sie als besonders lästig, da diese Ameisen massive Erdhügel bauen, die sich über viele Straßen erstrecken können. Heller vermutet, dass die Ameisen zusammen mit Baumschulmaterialien wie Olivenbäumen und anderen mediterranen Pflanzen nach Deutschland gebracht wurden.
Einige Städte und Landkreise in Hessen haben bereits Empfehlungen für die Bürger herausgegeben. Beispielsweise bittet Ortenberg auf seiner Website, verdächtige Ameisen an die lokalen Behörden zu melden. Angesichts der zunehmenden Bedrohung könnte die Zusammenarbeit der Bürger mit den Behörden entscheidend im Kampf gegen diese invasive Art sein.