Iran debütiert mit erstem Flugzeugträger im Persischen Golf
Iran hat seinen ersten Flugzeugträger, die Shahid Bagheri (C110-4), in Dienst gestellt. Dieser wurde auf Basis des Containerschiffs Perarin im Rahmen eines Programms entwickelt, das große Handelsschiffe zu militärischen Zwecken umrüstet. Die Einheit wurde für den Start von Hubschraubern und Drohnen sowie für den Betrieb von Raketensystemen angepasst. Teheran erwartet, dass die Shahid Bagheri dazu beitragen wird, die Kontrolle über die regionalen Gewässer zu verbessern und die Marineoperationen auszuweiten.
Die neuesten Fotos und Videos des Schiffs, das Iran als schwimmende Marinebasis bezeichnet, wurden am 6. Februar 2025 gezeigt. Diese stammten von der feierlichen Indienststellung der Einheit. Die Zeremonie fand in Bandar Abbas im Persischen Golf statt und versammelte die wichtigsten Vertreter der iranischen Armee, darunter den Kommandanten der Revolutionsgarden, General Hossein Salami, den Kommandanten der iranischen Marine, Admiral Ali Reza Tangsiri, sowie den Generalstabschef der Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri.
Shahid Bagheri - der neue Flugzeugträger Irans
General Salami betonte während der Zeremonie, dass Iran keinen Konflikt mit einem anderen Land anstrebt, sich jedoch keiner Bedrohung beugen wird. Er erklärte auch, dass die Shahid Bagheri als mobile Plattform für verschiedene Operationen konzipiert wurde, einschließlich der Sammlung von Geheimdienstdaten, Raketenangriffen und Luftüberwachung. Admiral Ali Reza Tangsiri wies darauf hin, dass die Shahid Bagheri in der Lage ist, bis zu einem Jahr eigenständig auf dem Meer zu operieren, wodurch die operative Kapazität Irans auf internationalen Gewässern erheblich gesteigert wird.
Die Shahid Bagheri wurde im Rahmen der iranischen Strategie zur Verbesserung der Marinekapazität durch die Umwandlung von Handelsschiffen entwickelt. Laut The War Zone begann ihr Umbau wahrscheinlich im Mai 2022 und dauerte etwa zwei Jahre. In diesem Zuge erhielt das ehemalige Containerschiff Perarin unter anderem ein schräges Flugdeck und ein Startsystem für Drohnen. Es wurde auch mit einem Kraftwerk und einem Krankenhaus ausgestattet. Der Flugzeugträger wurde im November 2024 auf Probefahrten geschickt und einige Monate später in Dienst gestellt.
Informationen über die Kapazitäten und Ausstattung des Flugzeugträgers Shahid Bagheri sind bisher begrenzt. Es ist jedoch bekannt, dass es sich um eine Einheit mit einer Länge von 240 Metern handelt, mit einer Verdrängung von über 41.000 Tonnen, ausgestattet mit einer 180 Meter langen Startbahn und in der Lage, eine maximale Geschwindigkeit von 41 km/h zu erreichen. Army Recognition berichtet, dass das Schiff mit Langstrecken-Marschflugkörpern vom Typ Noor, Kurzstrecken-Luftabwehrsystemen, zwei Asefeh 20-mm-Geschützen und einem 30-mm-Geschütz auf dem Vorschiff bewaffnet ist. Zusätzlich verfügt die Shahid Bagheri über eine Startplattform für Schiffsabwehrraketen.
Die 180 Meter lange Startbahn und die darauf montierte Ausrüstung ermöglichen es der Shahid Bagheri, viele Arten von Drohnen und Hubschraubern zu bedienen. Dazu gehören unter anderem Mi-17, Bell-412 und Shahed 278 Hubschrauber sowie Drohnen des Typs Ababil-3, Mohajer-6, Shahed-136 und Qaher-313, das einiges Interesse weckt. Qaher-313, auch bekannt als F-313, wurde erstmals im Februar 2013 vorgestellt.
Ursprünglich wurde er als fortschrittlicher, einmannbetriebener Tarnkappenjäger mit Fähigkeiten zur Radarevasion und zum Operieren in niedrigen Höhen präsentiert. Schließlich entschied sich Iran aufgrund technologischer Herausforderungen zur Änderung seines Konzepts. 2023 gab Teheran bekannt, dass Qaher-313 ein unbemanntes Luftfahrzeug sein wird, angepasst an die aktuellen Bedürfnisse der iranischen Streitkräfte.
Es ist zu beachten, dass Iran seit 1992 ein Programm zur militärischen Selbstversorgung durchführt, im Rahmen dessen es eigene U-Boote, Jagdflugzeuge und Panzer produziert. Die Shahid Bagheri ist ein weiterer Schritt in diese Richtung und zeigt Irans Fähigkeit zur Anpassung und Innovation im Bereich militärischer Technologien.
