Iranische Fath-360-Raketen für Russland: Gefahr für die Ukraine
Der Experte für die Entwicklung des Luftfahrtmarktes, Bogdan Dolince, kommentierte Berichte über die ballistischen Raketen Fath-360, die der Iran höchstwahrscheinlich bereits an Russland geliefert hat.
10.09.2024 15:51
Beunruhigende Informationen über weitere Bewegungen des russischen Verbündeten tauchten bereits im August in der Öffentlichkeit auf. Nun berichtet die amerikanische Tageszeitung "The Wall Street Journal", dass der Iran bereits damit begonnen hat, Kurzstreckenraketen an Russland zu liefern. Nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes handelt es sich um Fath-360-Raketen.
Fath-360 an die Russen geliefert - Eine gefährliche Waffe
Bogdan Dolince ist der Meinung, dass eine solche Waffe in den Händen der Russen aus ukrainischer Sicht ein großes Problem darstellen wird. Dies liegt nicht nur am Aufbau und den Möglichkeiten der Fath-360-Raketen, sondern auch an den Mängeln der ukrainischen Luftabwehr. In seinem Kommentar betonte er, dass die iranischen Raketen aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit (bei einem Treffer können sie Geschwindigkeiten von bis zu Mach 4 erreichen) nur von einigen Luftabwehrsystemen abgeschossen werden können – Patriot, NASAMS oder S-300.
"Wenn die Patriot- und NASAMS-Systeme nur eine geringe Anzahl von Abschussvorrichtungen bieten und hauptsächlich große Städte abdecken, gibt es bei den S-300-Systemen ein anderes Problem. Es besteht bereits ein erheblicher Mangel an Raketen für diese Komplexe. Wenn man bedenkt, dass Russland rund 200 solcher Raketen erhalten haben könnte, werden wir die meisten von ihnen wahrscheinlich nicht abfangen können", sagte der Experte, zitiert von der Agentur Unian.
Fath-360 - die Fähigkeiten der iranischen Raketen
Wie Norbert Garbarek, Journalist der Wirtualna Polska, erklärte, sind Fath-360 Kurzstreckenraketen, die es ermöglichen, Ziele in einer Entfernung von bis zu 120 Kilometern anzugreifen. Der Sprengkopf wiegt 150 Kilogramm. Jede dieser Raketen hat eine Länge von etwa 5,2 Metern und einen Durchmesser von fast 0,4 Metern. Die Konstrukteure haben GNSS- und GLONASS-Satellitenleitsysteme sowie eine Trägheitsnavigation eingesetzt, wodurch die Fath-360 eine relativ hohe Präzision aufweist.
Seit Monaten rüstet der Iran Russland auf. In der Ukraine werden beispielsweise massenhaft Drohnen des Typs Shahed-131 und Shahed-136 aus diesem asiatischen Land eingesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran hat auch große Mengen an verschiedenster Munition für die russische Armee hervorgebracht, aber ballistische Raketen sind definitiv die gefährlichere Waffe. Wie in der "The Wall Street Journal" betont wird, beunruhigen auch die Erkenntnisse des Westens, dass Teheran auch Raketen mit einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern in seinem Arsenal hat.