ISIS droht Karnevalsstädte: Deutschland verstärkt Sicherheit
Der Islamische Staat ruft zu Terroranschlägen in Europa auf – so berichten es die Medien in Deutschland. Auf der Liste der Islamisten stehen vier Ziele, von denen drei bei unserem westlichen Nachbarn sind. Die Angriffe würden an Orten stattfinden, wo sich große Menschenansammlungen im Zusammenhang mit dem Karneval befinden, unter anderem in Köln.
Laut "Welt" beginnt am Donnerstag in Köln und anderen deutschen Städten der Straßenkarneval. Währenddessen drohen Terroristen des Islamischen Staates im Internet mit Anschlägen.
Laut Martin Lotz, dem Einsatzleiter der Kölner Polizei während der Karnevalszeit, wurden in sozialen Netzwerken Aufrufe zu Anschlägen, unter anderem auf den Kölner Karneval, verbreitet. Solche Beiträge hätten zudem das Ziel, Angst in der Bevölkerung zu schüren, erklärte er gegenüber der DPA.
Plant ISIS Anschläge? Hier ist die Zielliste
Als erstes berichtete die deutsche Zeitung "Bild" über den Aufruf. Auf der Website der Terrororganisation Islamischer Staat (ISIS) ist ein Plakat mit vier Anschlagszielen zu sehen – zwei befinden sich in Köln, eines in Nürnberg und eines im niederländischen Hafen Rotterdam.
Wir haben keine Informationen über konkrete Anschlagspläne oder konkrete Bedrohungen. Das ändert jedoch nichts an unseren bisherigen Plänen, sagte die Polizeisprecherin in Nürnberg.
"Welt" berichtet unter Berufung auf Quellen im Sicherheitsapparat, dass diese Aufrufe bekannt und ernst zu nehmen seien. Solche Aufrufe zu Gewaltakten über IS-Propagandakanäle seien nichts Neues. Die Dienste versichern, dass sie auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sind.
Deutschland reagiert nach Anschlägen
Erinnern wir uns, der letzte Anschlag ereignete sich in Deutschland, wo ein 24-jähriger Afghane in eine Menschenmenge fuhr und etwa 30 Personen verletzte. Der Verdächtige Farhad N. hatte Asyl in Deutschland beantragt. Das Ereignis ereignete sich kurz vor der Münchner Sicherheitskonferenz.
In Anbetracht früherer Terrorakte bereitet sich Deutschland mit einem rigorosen Sicherheitsplan auf die Karnevalszeit vor. Martin Lotz wies darauf hin, dass die Sicherheitslage aufgrund von Anschlägen durch radikalisierte Einzeltäter angespannter sei als in den vergangenen Jahren. Er betonte, dass es zwar keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne gebe, man aber dennoch auf alles vorbereitet sein sollte.
In den Karnevalstagen will die Kölner Polizei bis zu 1.500 Polizisten mehr als an normalen Tagen einsetzen. Der Straßenkarneval beginnt am Donnerstag mit der sogenannten Weiberfastnacht.