Israel antwortet mit präzisen Luftschlägen auf Hisbollah-Angriffe
Die libanesische Hisbollah führt seit Monaten Angriffe auf die nördlichen Gebiete Israels durch, indem sie Drohnen und ungelenkte Raketen einsetzt. Israel begann nach der Desorganisation der Hisbollah durch modifizierte Pager-Aktionen mit großflächigen Bombardierungen von Zielen im südlichen Libanon. Hier ein Überblick über die genutzten Waffen der israelischen Luftstreitkräfte (IAF).
24.09.2024 15:42
Die Hisbollah ist eine schiitische politische Gruppe mit offener Unterstützung des Iran und ein wesentlicher Bestandteil der libanesischen Regierungsstrukturen. Die Organisation kann eine gut vorbereitete Miliz von etwa 20.000 aktiven Mitgliedern sowie eine ähnliche Anzahl von Reservisten vorweisen (laut Analysen des Zentrums für Strategische und Internationale Studien). Dadurch stellt die Hisbollah eine größere Bedrohung dar als die Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen.
Ein wichtiger Faktor ist dabei das vorteilhafte operative Umfeld, nämlich der souveräne, wenn auch politisch instabile Libanon. In der Praxis schafft die Hisbollah dort eine parallele Infrastruktur, indem sie unter anderem Gesundheitseinrichtungen und wohltätige Aktivitäten anbietet, was wiederum breite gesellschaftliche Unterstützung zur Folge hat.
Das ermöglichte fast straflose Raketenangriffe auf die nördlichen Gebiete Israels, unter anderem mit Raketen der Systeme BM-21 Grad oder BM-27 Uragan. Nun hat sich Israel entschieden, eine aktive Kampagne zu starten, um die Hisbollah praktisch aus dem südlichen Libanon zu vertreiben.
Die vernichtende Antwort Israels — was auf den südlichen Libanon niedergeht
Die IAF setzte ihre F-16C/D, F-16I "Sufa", F-15I "Ra'am" und möglicherweise auch F-35I "Adir" ein, um präzisionsgelenkte Waffen auf erkannte und identifizierte Waffendepots der Hisbollah abzuwerfen.
Israel griff erneut auf die gelenkten Bomben der GBU Paveway-, JDAM- oder SPICE-Familie zurück. Diese können je nach Gewicht von 125 kg bis 900 kg wiegen. Bevorzugt werden jedoch leichtere Bomben, da aufgrund der Treffgenauigkeit von wenigen Metern keine sehr starke Explosion erforderlich ist und ein Flugzeug mehr von den kleineren Bomben mitnehmen kann.
Das ermöglicht das Angreifen einer größeren Anzahl von Zielen während eines einzigen Einsatzes und verringert das Ausmaß der Kollateralschäden, die bei Angriffen auf Ziele in bebauten Gebieten unvermeidlich sind. Für solche Aufgaben hat Israel beispielsweise Bomben von 115 kg, bekannt als MLGB, sowie MPR-Bomben von Elbit Systems. Deren leichteste Version von 230 kg kann sogar einen Meter Stahlbeton durchdringen, bei einem viel kleineren Wirkungsbereich verglichen mit ihrer Sprengkraft.
Am häufigsten werden Bomben mit Satelliten- und Trägheitsnavigation verwendet, die sich gut zur Zerstörung stationärer Ziele eignen. Es ist bemerkenswert, dass die Hisbollah keine Möglichkeit hat, GPS zu stören, wie es die Russen können, wodurch die Präzision der israelischen Bombardierungen unter 10 Meter bleibt.
Die zweite Kategorie sind Bomben, die auf den zurückgeworfenen Laserstrahl gelenkt werden und bewegliche Ziele treffen können. Allerdings erfordern sie beispielsweise eine Drohne, die das Ziel bis zum Einschlag mit einem Laserstrahl beleuchtet. Die dritte Kategorie sind zum Beispiel Sprengköpfe mit elektrooptischen Suchköpfen, die das thermische Bild des Ziels erkennen, wie sie in SPICE-Modulen verwendet werden. Diese bieten punktgenaue Präzision wie lasergelenkte Lösungen, arbeiten jedoch vollständig autonom (der Sprengkopf sucht und identifiziert das Ziel selbst).