NachrichtenIsrael erwägt Präventivschlag bei Chemiewaffen-Bedrohung

Israel erwägt Präventivschlag bei Chemiewaffen-Bedrohung

Israel befürchtet, dass syrische Rebellen oder pro-iranische Milizen das Arsenal an chemischen Waffen übernehmen könnten, was eine ernsthafte Bedrohung für das Land darstellen würde, berichtet die "Haaretz".

Israel erwägt Präventivschlag bei Chemiewaffen-Bedrohung
Bildquelle: © Getty Images | 2024 dia images
Kamila Gurgul

Die israelischen Behörden sind besorgt wegen der Möglichkeit, dass syrische Rebellen oder pro-iranische Milizen das syrische Arsenal an chemischen Waffen übernehmen könnten. Eine solche Situation könnte eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit Israels darstellen. Das Portal "Haaretz" berichtet, dass das israelische Militär die Möglichkeit eines Präventivschlags in Betracht zieht, sollte die Bedrohung real werden.

Die unerwartete Offensive der syrischen Rebellen hat in israelischen Militärkreisen Besorgnis ausgelöst. Der israelische Geheimdienst weist darauf hin, dass die Position von Präsident Baschar al-Assad schwächer wird. Der Iran nutzt dies aus, indem er mit Unterstützung Russlands Zehntausende Kämpfer nach Syrien schickt. Derzeit befinden sich etwa 40.000 Mitglieder iranischer Militärgruppen in Syrien.

Nach dem Waffenstillstand mit der Hisbollah führt die israelische Armee regelmäßig Angriffe an der Grenze zu Syrien und dem Libanon durch, um den Waffenschmuggel zur Hisbollah zu verhindern. Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, betonte in einem Interview mit Sky News, dass Israel die Lage in Syrien überwacht und Waffentransporte identifiziert hat, die vom Iran gesendet wurden. "Syrien gehört den Syrern", betonte Hagari und fügte hinzu, dass Israel Maßnahmen ergreifen wird, um den Waffenschmuggel zur Hisbollah zu verhindern.

Bedrohung durch chemische Waffen

Eine internationale Untersuchung der OPCW hat ergeben, dass Baschar al-Assad mindestens dreimal chemische Waffen eingesetzt hat, darunter Sarin und Chlor. Diese Angriffe fanden unter anderem 2017 in der Stadt Ltamenah statt. Die BBC berichtet, dass Assad zwischen 2013 und 2018 mindestens 106 Mal chemische Waffen eingesetzt hat. Beim Angriff auf Ghouta kamen zwischen 355 und 1.821 Menschen ums Leben. Israelische Beamte befürchten, dass im Falle des Zusammenbruchs des Assad-Regimes internationale terroristische Organisationen die Kontrolle über Gebiete an der Grenze zu Israel übernehmen könnten, was eine neue Bedrohung für das Land darstellen würde.

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