Israel intensiviert Angriffe auf Hisbollah - Hunderte Tote
In den letzten Tagen steigt die Spannung im Nahen Osten. Die seit Montag, den 23. September, in Richtung Beirut geführten Beschüsse haben bislang zu einem tragischen Ergebnis geführt – mehrere Hundert Menschen sind gestorben, darunter der hochrangige Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Kubaisi. Die israelische Armee intensiviert die Angriffe auf Ziele der Gruppe im Libanon – doch mit welchen Waffen kann die Hisbollah antworten?
25.09.2024 14:57
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah verschärft sich. Die seit Langem bestehenden Spannungen entluden sich in den letzten Tagen in blutigen Angriffen. Einer davon war eine Aktion im Libanon, bei der israelische Kräfte modifizierte Pager einsetzten, die sofort nach dem Empfang der Nachricht explodierten.
Wachsende Spannungen im Nahen Osten
Kurze Zeit später führte Israel massive Beschüsse in Richtung Libanon durch. Bei den Angriffen seit Montag, den 23. September, starben mehrere Hundert Menschen – neueste Daten sprechen von über 550 Todesopfern und fast 2.000 Verwundeten.
Mit welchen Mitteln kann die Hisbollah antworten? Erinnern wir uns daran, dass diese schiitische Gruppe ein grundlegender Bestandteil der libanesischen Regierung ist und als sehr gut ausgerüstet und ausgebildet gilt. Hier ist ein Überblick über die Waffen, die der Hisbollah zur Verfügung stehen.
Das Arsenal der Hisbollah
Die Gruppe besitzt nicht nur eine große Anzahl verschiedener Raketen und Waffensysteme, sondern entwickelt auch moderne Technologien wie Drohnen. Allerdings verfügt sie über nur wenige Infanterieeinheiten – insbesondere im Vergleich zur 170.000 Mann starken israelischen Armee. Im aktiven Dienst der Hisbollah sind etwa 30.000 Soldaten, in der Reserve fast genauso viele, nämlich 20.000.
Ein Teil des Hisbollah-Arsenals stammt aus dem Iran. Teheran liefert der Organisation verschiedene Drohnentypen, die nicht nur für Angriffe, sondern auch für Luftbeobachtungen genutzt werden. Der Iran stellt diese Ausrüstung nicht nur zur Verfügung, sondern produziert sie auch.
Die Hisbollah verfügt somit über ein breites Spektrum von unbemannten Waffen, d. h. Drohnen. Dazu gehören vor allem Mirsad-1/Ababil-T-Drohnen mit einer Reichweite von über 100 Kilometern, aber auch Mohajer-4-Drohnen, die eine Distanz von 150 Kilometern nach dem Start erreichen. Daneben gibt es auch die Ma'arab-Drohne mit einer Reichweite von 200 Kilometern. Viel wertvoller sind jedoch die Karrar-Drohnen mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern sowie die Shahed-129-Drohnen, die sogar 2.000 Kilometer weit fliegen können.
Im Arsenal der Hisbollah befinden sich auch BM-21 Grad-Raketenwerfer Kaliber 122 mm, die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Sowjetunion entwickelt wurden. Sie können Ziele in einer Entfernung von 20 Kilometern beschießen und sind mobil dank einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 80 km/h und einer Reichweite von über 400 Kilometern, sodass sie sich leicht an der Frontlinie bewegen können. Ebenso besitzt die Hisbollah BM-27 Uragan-Raketenwerfer Kaliber 220 mm, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 60 Kilometern treffen können.
Die libanesische Organisation besitzt auch Bastion-Systeme, die zur Bekämpfung von Marineeinheiten eingesetzt werden. Diese hoch entwickelten Raketensysteme russischer Herkunft haben ein enormes offensives Potenzial und können verwendet werden, um große Einheiten der feindlichen Marine anzugreifen.
Tausende Raketen im Arsenal
Am meisten Aufmerksamkeit verdienen jedoch die Raketen im Arsenal der Hisbollah. Die Gruppe soll laut Quellen, auf die sich das Portal CNN bezieht, über 120.000 bis 200.000 verschiedene Raketen verfügen. Es handelt sich um verschiedene ballistische Raketentypen, darunter die iranischen Zelzal-1 und Zelzal-2, die Ziele in einer Entfernung von 125 bis 210 Kilometern angreifen können. Die gefährlichste Waffe im Arsenal der Organisation sind jedoch die ballistischen Raketen Fateh-110, die eine Reichweite von 300 Kilometern und sehr präzise Sprengköpfe dank Trägheits- und Satellitennavigation erreichen können. Zudem gibt es SCUD-B/C/D-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern.
Kleinere Einheiten, die für Angriffe auf eine Reichweite von unter 100 Kilometern eingesetzt werden, sind im Arsenal der Hisbollah vor allem Khaibar-1 (Reichweite 100 Kilometer), Fadschr--5 (75 Kilometer) und seine kleinere Version Fadschr-3, die eine Entfernung von 40 Kilometern erreichen.