Israel startet Angriff auf Hisbollah – Ziel: Sicherung des Nordens
Die israelische Armee hat vor einigen Stunden "begrenzte und gezielte" Bodenoperationen gegen Ziele der terroristischen Hisbollah im Süden Libanons begonnen, hieß es in einer in der Nacht von Montag auf Dienstag veröffentlichten Erklärung der Streitkräfte.
Wie mitgeteilt wurde, sind die Ziele in grenznahen Dörfern lokalisiert und stellen eine direkte Bedrohung für Gemeinden im Norden Israels dar. Es wurde hinzugefügt, dass die Bodenoperationen durch Luft- und Artillerieunterstützung begleitet werden und die Soldaten sich auf diese Operation in den letzten Monaten vorbereitet haben.
Die Bodenoperationen wurden nach einer Entscheidung der politischen Führung Israels aufgenommen und werden parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen und an anderen Fronten durchgeführt. Das israelische Sicherheitskabinett genehmigte am Montagabend die "nächste Phase" der im Libanon durchgeführten Operation "Nordpfeil".
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach am Montag mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant. Das Gespräch betraf unter anderem die Strategie zur Verhinderung von Hisbollah-Angriffen aus dem Libanon, ähnlich wie die am 7. Oktober des letzten Jahres von der Hamas gegen Israel durchgeführten Angriffe.
Die Minister stimmten überein über die Notwendigkeit des Abbaus der Infrastruktur entlang der Grenze zwischen Libanon und Israel, die es der Hisbollah ermöglichen würde, Angriffe aus dem Libanon durchzuführen, sagte unter anderem das Pentagon.
Seit einer Woche wird der Libanon intensiv von der israelischen Luftwaffe bombardiert. Israel betont, dass die Angriffe auf die Hisbollah abzielen und nicht auf die libanesische Zivilbevölkerung und dass ihr Ziel die Sicherung des Nordens des Landes ist, aus dem aufgrund der regelmäßigen Angriffe der Hisbollah seit dem Ausbruch des Krieges im Gazastreifen etwa 60.000 Menschen evakuiert wurden. Laut Schätzungen der Regierung in Beirut sind in den Angriffen in zwei Wochen über tausend Menschen gestorben und mehr als eine Million Libanesen musste ihre Häuser verlassen.
Am Montag erschienen in amerikanischen und israelischen Medien, basierend auf Quellen, Informationen darüber, dass Israel in letzter Zeit begrenzte Aufklärungsmissionen von Spezialeinheiten im Süden des Libanons durchgeführt hat. Ihr Ziel war die Vorbereitung einer Bodenoperation.
Die Hisbollah kämpft seit Jahrzehnten gegen Israel
Die israelischen Truppen sind zum ersten Mal seit dem etwas mehr als einmonatigen Krieg mit der Hisbollah im Sommer 2006 in den Libanon eingedrungen. Israel besetzte den Süden des Libanon in den Jahren 1982-2000.
Israel kündigte an, dass es einen großen Teil des Kampfpotenzials der Hisbollah beseitigt und fast alle ranghohen Kommandeure der Gruppe, einschließlich ihres Führers Hassan Nasrallah, getötet hat. Militärs und Politiker betonten jedoch die Notwendigkeit, die Operationen fortzusetzen. Der stellvertretende Chef der Hisbollah kündigte am Montag an, dass die Gruppe weiterhin gegen Israel kämpfen werde und auf eine Bodeninvasion vorbereitet sei.
Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah kontrolliert große Teile des Libanons und ist eine militärische Macht, die stärker ist als die Armee dieses Landes. Ihr bewaffneter Flügel wird vom Westen als terroristische Organisation angesehen. Die Hisbollah kämpft seit Jahrzehnten mit unterschiedlicher Intensität gegen Israel. Sie ist auch das stärkste Glied im Netzwerk bewaffneter Gruppen im Nahen Osten, das von Teheran koordiniert und gegen Israel und die USA gerichtet ist.
