Israels F‑35I Adir: Präzise Luftangriffe auf Huthi-Ziele im Jemen
Israel hat erneut einen Vergeltungsangriff auf den Hafen von Hodeidah im Jemen, wahrscheinlich mit modernen F-35I Adir Kampfflugzeugen, durchgeführt. Ziel des Angriffs war die Energie-, Treibstoff- und Hafeninfrastruktur der von Iran unterstützten Huthi-Kämpfer.
29.09.2024 20:39
Israel hat wiederholt Bombenangriffe auf Ziele im Zusammenhang mit der Hisbollah im Libanon durchgeführt. Daher war der Vergeltungsschlag nach einem weiteren ballistischen Raketenangriff der Huthi auf Tel Aviv keine Überraschung.
Bei diesem Einsatz hat Israel wahrscheinlich erneut seine neuesten F-35I Adir Kampfflugzeuge verwendet. Aufgrund der Entfernung von etwa 2000 Kilometern in eine Richtung mussten die Maschinen in der Luft betankt werden, höchstwahrscheinlich durch US-Luftbetanker, wie es schon beim letzten Mal der Fall war. Der Einsatz der schwer auffindbaren F-35I für den Überflug des Luftraums arabischer Staaten zwischen Israel und dem Jemen war die einzig sinnvolle Option.
F-35I Adir — das einzige F-35 seiner Art weltweit
Das israelische F-35I Adir ist eine einzigartige Version des F-35-Jets, die erheblich teurer ist als das Standardmodell, das von den USA und den NATO-Ländern verwendet wird. Israel ist das einzige Land außerhalb der USA, das auch eine Testversion des Flugzeugs mit offener Architektur besitzt, die eine eigenständige Integration neuer Ausrüstungs- und Waffensysteme ermöglicht.
Die israelische Version unterscheidet sich von der amerikanischen hauptsächlich durch die von Elbit gelieferte Avionik sowie durch die Möglichkeit, lokale Waffensysteme zu nutzen. Ein gutes Beispiel sind die Gleitbomben mit SPICE-Modulen (Smart, Precise Impact, Cost-Effective) von Rafael oder die gelenkten Bomben MLGB oder MPR von Elbit Systems. Eine 230-Kilogramm-Bombe MPR kann beispielsweise bis zu einem Meter Stahlbeton durchschlagen, während schwerere Bomben noch mehr durchdringen können.
All diese Bomben ähneln im Design den amerikanischen JDAM-ER und den französischen AASM Hammer. Die israelischen Bomben sind jedoch nicht mit einem Raketenantrieb ausgestattet. Ein Schlüsselelement sind Module mit Ziel- und Flugkorrektursystemen sowie ausklappbaren Flügeln, die an Standard-Fliegerbomben der Serie Mk 82/83/84 mit einem Gewicht von 225, 450 und 900 kg angebracht werden. Ausgenommen hiervon sind nur die kleinen MLGB-Bomben mit einem Gewicht von 115 kg.
Bei den übrigen Bomben basiert die Zielsuche auf einem Trägheits- und Satellitennavigationsmodul, das eine Treffgenauigkeit im Bereich von wenigen Metern gewährleistet. Dies ist eine kostengünstige Methode, die jedoch anfällig für GPS-Störungen ist, welche die Genauigkeit verringern. Eine andere kostengünstige Alternative ist die Zielsuche mittels reflektiertem Laserstrahl, die es ermöglicht, sogar bewegliche Ziele zu treffen; diese müssen jedoch bis zum Aufprall beleuchtet bleiben.
Eine "Feuern und Vergessen"-Option, die punktgenaue Präzision unter allen Bedingungen gewährleistet, ist die Verwendung eines thermischen Bildkopfmoduls, das das thermische Emissionsbild des Ziels erkennt. Dies ist jedoch die teuerste Lösung. Israel hat diese Technik in der SPICE-Bombenfamilie, die je nach Abwurfhöhe und Bombenmasse Distanzen von 60 bis 125 km zurücklegen kann.
Israel besitzt dadurch einen "chirurgischen Luftskalpell", der präzise Angriffe an jedem Ort im Nahen Osten ermöglicht, was mit älteren Maschinen nicht möglich gewesen wäre.