Israels Forderungen im Libanon-Konflikt stoßen auf Widerstand
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Portal Axios berichtet, übermittelte das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu am Donnerstag dem Weißen Haus Dokumente mit Bedingungen für eine diplomatische Lösung des Konflikts mit der Hisbollah im Libanon. Nach Einschätzung der amerikanischen Seite sind die vorgeschlagenen Forderungen inakzeptabel.
21.10.2024 14:07
Laut von Axios zitierten israelischen Beamten ist eine der Bedingungen, den israelischen Streitkräften zu erlauben, sich an der "aktiven Rechtsdurchsetzung" zu beteiligen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Hisbollah-Kämpfer sich nicht bewaffnen oder ihre militärische Infrastruktur im Süden des Libanons nicht wieder aufbauen können. Israel fordert außerdem, dass seine Luftstreitkräfte freien Zugang zum libanesischen Luftraum haben.
Ein amerikanischer Beamter sagte gegenüber Axios, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass die Behörden in Beirut und die internationale Gemeinschaft den Bedingungen Israels zustimmen werden, da diese die Souveränität des Libanons untergraben. Das Weiße Haus und die israelische Botschaft in Washington lehnten eine Stellungnahme ab.
Das Dokument wurde kurz vor dem Besuch des Sondergesandten des US-Präsidenten, Amos Hochstein, im Libanon am Montag übergeben. Der Vertreter der Washingtoner Administration wird sich dort mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Miqati und dem Parlamentspräsidenten Nabih Berri treffen.
Berri erklärte am Sonntag im saudi-arabischen Fernsehsender Al Arabiya, dass der Besuch von Hochstein die "letzte Chance vor den Wahlen in den USA am 5. November" zur Lösung des Konflikts im Libanon darstellt.
Wie Axios berichtete, drängt Hochstein auf die Stationierung von mindestens 8.000 libanesischen Soldaten im Süden des Libanons, was Teil einer diplomatischen Regelung sein soll. Der Gesandte des Weißen Hauses möchte auch das Mandat der UN-Friedensmission (UNIFIL) erweitern, um die libanesische Armee an der Grenze zu Israel zu unterstützen.