IStGH setzt Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant aus
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat die Haftbefehle gegen Benjamin Netanjahu und Joaw Galant aufgehoben. Damit wird der Fall Israels für einige Monate pausiert, berichtet die "Jerusalem Post".
Was müssen Sie wissen?
- Entscheidung des IStGH: Laut der "Jerusalem Post" hat die Berufungskammer des Internationalen Strafgerichtshofs die Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant aufgehoben, die im November 2024 erlassen worden waren.
- Gründe für die Aufhebung: Das Gericht stellte fest, dass die Einwände Israels zur Zuständigkeit nicht vollständig geprüft wurden, was als rechtswidrig angesehen wurde.
- Politischer Kontext: Das Urteil von 2024 wurde als schwere Niederlage für Israel angesehen, mit potenziellen diplomatischen und wirtschaftlichen Konsequenzen.
Warum hat der IStGH die Haftbefehle aufgehoben?
Die Vorverfahrenskammer des IStGH stellte im Jahr 2024 fest, dass hinreichende Gründe vorliegen, um zu glauben, dass Netanjahu und Galant "bewusst und wissentlich die Bevölkerung des Gazastreifens der notwendigen Mittel zum Überleben beraubten, einschließlich Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und medizinischen Materialien sowie Treibstoff und Strom". Jedoch entschied die Berufungskammer, dass die Einwände Israels bezüglich der Zuständigkeit des Gerichts vollständig geprüft werden müssen, was bisher nicht geschehen ist.
Die Vorverfahrenskammer hatte zuvor befunden, dass die Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant in Kraft treten sollten, obwohl die Frage der Einwände der israelischen Seite zur Zuständigkeit nicht vollständig geprüft worden war, da diese Frage später entschieden werden könne, erklärte die Zeitung.
Was bedeutet die Entscheidung des IStGH für Israel?
Die Entscheidung der Berufungskammer bedeutet, dass der Fall Israels "eingefroren" bleibt, bis zum Abschluss weiterer Anhörungen der Parteien durch den IStGH, was mehrere Monate oder länger dauern kann. Das Urteil vom November 2024 wurde in Israel als schwere gerichtliche Niederlage mit bedeutenden diplomatischen und politischen Implikationen angesehen.
Israel erkennt den IStGH nicht an und hat das römische Statut, das das Gericht zur Verfolgung von Einzelpersonen wegen schwerster Verbrechen wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen ermächtigt, nicht ratifiziert. Palästina hingegen ist Vertragspartei, was dem Gericht erlaubt, mutmaßliche Verbrechen auf palästinensischen Gebieten zu untersuchen.