Jahrmärkte in Deutschland abgesagt: Terrorangst bedroht Feste
In Deutschland werden zahlreiche Feste abgesagt, darunter Jahrmärkte und Festivals. Der Grund dafür sind Befürchtungen vor Terroranschlägen. Während Künstler, für die solche Veranstaltungen eine wichtige Einnahmequelle darstellen, mit dieser Entscheidung unzufrieden sind, zeigt sich die Polizeigewerkschaft erleichtert.
Befürchtungen vor Terroranschlägen in Deutschland wachsen. Deshalb werden viele Freiluftveranstaltungen abgesagt. Wie die Bild berichtet, wurden nach den Vorfällen in Magdeburg und München strengere Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, die hohe Kosten verursachen. Diese sind für die Veranstalter nicht tragbar.
Frank Hakelberg vom Deutschen Schaustellerverband betont, dass Feste entscheidend für die lokalen Gemeinschaften und die Wirtschaft sind. „Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen, wenn ein Verrückter wieder Menschen mit seinem Auto anfährt“, sagte Günter Fiebig, Organisator eines Flohmarktes in einer bayerischen Stadt, zur Bild.
In Deutschland gibt es rund 9700 Volksfeste, für deren Sicherheit der Staat verantwortlich ist. Es darf nicht allein den Veranstaltern überlassen werden, diese Herausforderung zu bewältigen, betont der Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes, Frank Hakelberg.
Die deutsche Polizeigewerkschaft begrüßte die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen. Berlin sei als internationale Metropole sowohl für terroristische Netzwerke als auch für Einzelstraftäter attraktiv, insbesondere wegen des offenen und liberalen Lebensstils der Stadt, erklärte der Vorsitzende Stephan Weh.
Wie die Bild berichtet, wurde der traditionelle Frühlingsjahrmarkt in Lage in Nordrhein-Westfalen abgeagt. Es gelang nicht, ausreichende Sicherheitsvorkehrungen zu garantieren. Auch das Kirschblütenfest in Marburg in Hessen wird nicht stattfinden. Flohmärkte in der Nähe von Berlin und die traditionelle Feuerwehrschau zu Ostern werden abgesagt. Auch die Veranstaltungen zur Walpurgisnacht werden nicht stattfinden.
Deutschland hatte in den letzten Monaten mit einer Reihe von Terroranschlägen zu kämpfen. Besonders großes Echo fand der Anschlag in Magdeburg, der am 20. Dezember 2024 auf einem Weihnachtsmarkt stattfand. Der 50-jährige Saudi Talib al-Abd al-Muhsin raste in eine Menschenmenge, tötete sechs Menschen und verletzte über 230 Personen. Er nutzte eine Zufahrt für den Dienstverkehr und fuhr fast 500 Meter durch die Menge. Er war ein Psychiater mit Flüchtlingsstatus, der Deutschland für den liberalen Umgang mit dem Islam kritisierte.
Im Februar 2025 fuhr ein 24-jähriger Afghane in eine Menschenmenge während einer beliebten Demonstration in München. Zwei Menschen starben und 39 Personen wurden verletzt. Farhad Noori wurde 2020 zur Ausreise aus Deutschland verpflichtet, dem er jedoch nie nachkam. Er behauptete, Allah habe ihm den Angriff befohlen, und rief bei seiner Festnahme "Allah Akbar".