TechnikJapan rüstet auf: USA genehmigen Verkauf von Marschflugkörpern

Japan rüstet auf: USA genehmigen Verkauf von Marschflugkörpern

Japan hat bei der US-Regierung um den Kauf einer größeren Anzahl der Marschflugkörper AGM-158B JASSM-ER gebeten, was genehmigt wurde. Hier zeigen wir, was das Land der aufgehenden Sonne genau bekommen wird.

JASSM-ER kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 1000 km treffen.
JASSM-ER kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 1000 km treffen.
Bildquelle: © Lizenzgeber
Przemysław Juraszek

Die dem Pentagon angehörende Agentur Defense Security Cooperation Agency (DSCA) informierte über die Genehmigung zum potenziellen Verkauf an Japan für eine Maximalsumme von 39 Millionen Dollar (37 Millionen Euro). Dieser beinhaltet 16 AGM-158B JASSM-ER Marschflugkörper, Trainingsattrappen AGM-158 JASSM Dummy Air Training Missiles (DATM), Container und Empfänger für das JASSM Anti-jam Global Positioning System (JAGR) sowie ein logistisches Paket mit Schulungen und einem Ersatzteilbestand.

Es ist zu beachten, dass der endgültige Vertragswert, wie bei DSCA-Genehmigungen üblich, niedriger ausfallen könnte. Die Ausführung übernimmt der Lockheed Martin Konzern mit Sitz in Orlando, Florida. Die Lieferung der Raketen bedeutet eine bedeutende Verstärkung für Japans Verteidigungsfähigkeiten. Japan gilt als treibende Kraft für stabile politische Verhältnisse und wirtschaftlichen Fortschritt im Indo-Pazifik-Raum. Dieser Auftrag ist der nächste nach August 2023, als Japan 50 Raketen für 104 Millionen Dollar (99 Millionen Euro) erwarb.

AGM-158B JASSM-ER Marschflugkörper - eine Waffe von großer Bedeutung

Die AGM-158B JASSM-ER Marschflugkörper wurden 2014 in die Bewaffnung der US Air Force integriert und stellen eine Verbesserung der früheren AGM-158 JASSM Raketen dar. Die Änderungen umfassen vor allem die Erhöhung der Reichweite auf fast 1000 Kilometer unter Verwendung desselben Rumpfes.

Ähnlich wie die konkurrierenden Raketen TAURUS KEPD 350 oder Storm Shadow wurden JASSM und ihre ER-Version in Stealth-Technologie gefertigt. Sie besitzen identische Dimensionen: eine Länge von 4,26 Metern, eine Spannweite von 2,7 Metern und eine Masse von über einer Tonne. Diese Raketen sind für den Abwurf von Flugzeugen vorgesehen. Im Fall der japanischen Luftwaffe werden sie von F-15J getragen.

Der Unterschied zwischen den JASSM-Versionen liegt im größeren Treibstoffvorrat und dem sparsameren Motor der ER-Version. Beide Raketentypen sind mit demselben Gefechtskopf ausgestattet, dem penetrativen WDU-42/B mit einer Masse von 432 Kilogramm, der beim Aufprall, mit Verzögerung oder in der Luft explodieren kann und einen erheblichen Bereich mit tödlichen Fragmenten bedeckt.

Die präzise Zielerreichung des Gefechtskopfs mit einer Genauigkeit von unter drei Metern wird durch ein Navigationssystem sichergestellt, das sowohl Satellitennavigation als auch Trägheitsnavigation nutzt. In der Endphase wird es durch einen elektro-optischen Kopf mit einem infrarotgesteuerten Sensor der vierten Generation unterstützt, welcher das thermische Bild des Ziels erfasst. Das Ergebnis ist ein hochwirksames System, das selbst für Staaten mit modernen Luftabwehrsystemen eine Herausforderung darstellt.

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