Kardinalstreit: Kenianischer Kardinal fühlt sich vom Konklave ausgeschlossen
Vor einigen Tagen wurde berichtet, dass der 79-jährige Kardinal Njue aus Kenia aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Wahl des neuen Papstes teilnehmen wird. Der Kardinal behauptet jedoch, dass er ohne Grund vom Konklave ausgeschlossen wurde. "Es geht nicht um gesundheitliche Gründe", sagte Kardinal Njue in einem Gespräch mit lokalen Medien. Der Pressesprecher des Vatikans nahm Stellung zu diesem Fall.
Vor einigen Tagen wurde im Vatikan offiziell bestätigt, dass aus gesundheitlichen Gründen zwei Kardinäle nicht an der Wahl des neuen Papstes teilnehmen werden. Einer dieser Kardinäle ist der 79-jährige John Njue aus Kenia (er ist der einzige Kardinal des Landes). Kurz vor Beginn des Konklaves wurde erneut über den kenianischen Kardinal berichtet.
"Kardinal John Njue, über den wir weltweit in den Nachrichten hören, gab heute einem lokalen Blatt ein Interview, in dem er sein Bedauern über seinen Ausschluss vom Konklave äußerte", berichtet "Il Messagero".
Laut der italienischen Zeitung behauptet Kardinal Njue, dass er keineswegs erkrankt sei und der Grund für seine Abwesenheit darin liege, dass... er nicht zum Konklave eingeladen wurde.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, warum ich vom Konklave ausgeschlossen wurde, ich verstehe den Grund nicht – sagte der kenianische Kardinal im Gespräch mit "Daily Nation" und dementierte gleichzeitig die Gerüchte über seinen schlechten Gesundheitszustand.
Der Kardinal fügte hinzu, dass er keine offizielle Einladung erhalten habe. "Diejenigen, die zur Wahl fahren, erhalten normalerweise offizielle Einladungen, aber in meinem Fall ist das nicht geschehen", sagte Kardinal Njue.
Es geht nicht um gesundheitliche Gründe, wirklich, es ist schwer zu kommentieren – stellte der Kardinal fest.
Kardinal vom Konklave ausgeschlossen? Der Vatikan dementiert
Der Fall wurde von Erzbischof Philip Anyolo aus der Erzdiözese Nairobi kommentiert, der eine andere Version der Ereignisse vorbrachte.
"Obwohl [der Kardinal] das Recht hat, an der Zeremonie teilzunehmen und offiziell eingeladen wurde, wird er aufgrund seines derzeitigen Gesundheitszustands nicht nach Rom reisen können", heißt es in der Erklärung, die von Erzbischof Philip Anyolo unterzeichnet wurde.
In dieser Angelegenheit äußerte sich auch der Pressesprecher des Vatikans, Matteo Bruni. "Wahlberechtigte Kardinäle werden de jure am Konklave zugelassen, eine Einladung ist nicht notwendig", betonte Bruni.
Quelle: "Il Messagero", liberoquotidiano.it, BBC
