Kiew empört: IAEO unter russischem Druck im Atom-Konflikt
Das ukrainische Außenministerium hat Empörung über das Verhalten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) geäußert, das unter dem Druck Russlands stattfand.
"Russland hat das IAEO-Personal tatsächlich gezwungen, im Gebiet der Anlage 80 Tage lang ohne Rotation zu bleiben. Dies ist deutlich länger als geplant und setzte die Menschen unter beispiellosen psychologischen Druck in einem Hochrisikogebiet", wurde in der Mitteilung betont.
Die Rotation der IAEO-Mitarbeiter im Kernkraftwerk Saporischschja erfolgte ohne Zustimmung der Ukraine, was eine scharfe Reaktion Kiews hervorrief. Die Ukraine schickte eine Protestnote an die IAEO-Führung und betonte, dass Russland die volle Verantwortung für diese Handlungen trägt. "Es schafft künstliche Hindernisse für die Aktivitäten internationaler Organisationen in der Ukraine und zwingt sie dazu, ukrainisches Recht zu brechen", wurde hervorgehoben.
Laut dem ukrainischen Außenministerium hat Russland die Bewegungsfreiheit der internationalen Experten effektiv eingeschränkt und sie als Werkzeug politischen Drucks genutzt. Zudem weigerte sich Russland, Sicherheitsgarantien für die IAEO-Mitarbeiter zu geben, was die Agentur dazu zwang, die russischen Bedingungen zu akzeptieren.
Appell zur Beendigung der nuklearen Erpressung
Das ukrainische Außenministerium bezeichnete die von der IAEO durchgeführte Rotation als "humanitäre Evakuierung unter bedrohlichen Bedingungen für das Leben und die Gesundheit der Menschen". Es wurde betont, dass nur die Beendigung der russischen nuklearen Erpressung und die Rückgabe des Kernkraftwerks Saporischschja unter ukrainische Kontrolle eine tatsächliche Überwachung durch die IAEO ermöglichen und die nukleare Sicherheit in Europa garantieren wird.
Das Kernkraftwerk Saporischschja ist das größte seiner Art in Europa und seit März 2022 von russischen Truppen besetzt. Russische Handlungen, einschließlich des Beschusses des Kraftwerkgeländes, stellen laut den Behörden in Kiew eine Strahlungsgefahr mit schwer vorhersehbaren Konsequenzen dar. "Diese zwingt die Agentur, den russischen Bedingungen zuzustimmen", wurde in der Mitteilung erläutert.