Klimawandel erschwert HIV‑Prävention: Extremereignisse als Risiko
Extremwetterereignisse im Kontext des Klimawandels erschweren die Prävention und Pflege von HIV-infizierten Personen. Dies geht aus Forschungsergebnissen von Wissenschaftlern der Universität Toronto hervor.
Die Wissenschaftler analysierten 22 Studien über die Auswirkungen des Klimawandels auf HIV. Die Ergebnisse zeigen, dass extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen negative Auswirkungen auf die HIV-Prävention haben. Die Anzahl der durchgeführten Tests nimmt ab, was die Früherkennung des Virus erschwert.
Solche extremen Wetterbedingungen erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen wie Transaktionssex und dem Verzicht auf Kondome, was zu einer Erhöhung der Anzahl neuer Infektionen führt.
Der Klimawandel beeinflusst die HIV-Prävention auf verschiedenen Wegen, erläutert Carmen Logie, Professorin an der Universität Toronto, laut der Polnischen Presseagentur.
Die Wissenschaftler stellen fest, dass extreme Wetterereignisse die Gesundheitsinfrastruktur schädigen und Migration begünstigen, was den Zugang zu HIV-Kliniken erschwert.
Herausforderungen in der Betreuung von Infizierten
Die Studien zeigen außerdem, dass HIV-Infizierte infolge extremer Wetterereignisse eine schlechtere Virussuppression und Therapieadhärenz aufweisen.
Multilevel-Strategien sind notwendig, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Betreuung von HIV-Patienten zu mildern, erklärte Andie MacNeil, Doktorandin an der Universität Toronto.
Die Studienautoren betonen den Mangel an Wissen über die Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf HIV bei marginalisierten Gruppen wie Sexarbeitern und Drogenkonsumenten. Innovative Interventionen wie langwirksame PrEP-Prophylaxe können die Versorgung von HIV-Patienten während extremer Wetterereignisse verbessern.
Die Integration von Katastrophenvorsorge und HIV-Betreuung eröffnet neue Möglichkeiten zur Optimierung im sich wandelnden Klima, ergänzt Prof. Logie.
Die Wissenschaftler betonen, dass weitere Forschungen notwendig sind, um effektivere Maßnahmen zu entwickeln.